Veronika und Ludwig Fröhlich freuten sich zur Goldenen Hochzeit über viele Glückwünsche. An welchem Tag es zwischen ihnen richtig gefunkt haben könnte, können sie nicht mehr so genau sagen. Zu den beliebten Treffs gehörten Tanzveranstaltungen in der Sporthalle an der Bahnhofstraße in Wiesau. Ludwig Fröhlich war gerne in der „Hall“, weil dort auch „Chapmen Six“ auftrat. Die Bandmitglieder waren in der nördlichen Oberpfalz bekannt und beliebt. „Ich war zwar kein Bandmitglied, aber so eine Art männlicher Groupie“, scherzte der heute 73-jährige Ludwig Fröhlich nun im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Eine der jungen Besucherinnen war Veronika Hanauer aus Wiesau, auf die der junge Mann aus Schönhaid, Ludwig Fröhlich, längst ein Auge geworfen hatte. Begegnet war man sich schon vorher, zum Beispiel in der Eisdiele „Riviera“ oder in der Gaststätte Söllner, wo sich die Wiesauer Jugend manchmal zum Kegeln traf. Der Freundeskreis und einige Örtlichkeiten in Wiesau hätten, so folgern Veronika und Ludwig Fröhlich, für das Kennenlernen eine wichtige Rolle gespielt. Vor 50 Jahren wurde das Aufgebot bestellt und danach in Wiesau geheiratet. Das Jawort gaben sie sich im alten Rathaus am Kreuzberg vor dem Standesbeamten Bürgermeister Ottomar Spörl und später vor Kaplan Konrad Gruber in der Michaelskirche.
Die Familienfeier fand in der „Stadt Wien“, dem seinerzeit beliebten Lokal mit Tanzcafé am Kreuzbergweg, statt. Übrigens: Alle bereits genannten Lokale existieren heute nur noch in Erinnerungen. Für Veronika und Ludwig Fröhlich waren sie wichtige Stationen ihres gemeinsamen Lebens. Der Fußballplatz in Schönhaid gehörte auch dazu. Veronika Fröhlich führte dort einige Jahre lang das ehemalige „Stüberl“, in dem die Sportfreunde des SV ein und aus gingen.
Noch als 50-Jähriger bewachte Ludwig Fröhlich für seinen Schönhaider Fußballverein das Fußballtor; Sohn Peter war zu jener Zeit Verteidiger. „Angeblich, so sagen die Leute, war ich ein guter Torhüter“, beleuchtete Ludwig Fröhlich seine längst beendete Fußballerlaufbahn, die als Zehnjähriger bei der Spielvereinigung Wiesau begonnen hatte. „Wenn wir zusammen im Strafraum standen, hatte ich großen Respekt vor unserem Tormann, meinem Vater“, klinkte sich sein ehemaliger Mannschaftskollege, Sohn Peter, in die Unterhaltung ein.
Zur Welt kam Ludwig Fröhlich im Stierhof in der Schönhaider Dorfmitte. In jungen Jahren erlernte er den Beruf des Feinmechanikers. Zuletzt war er als technischer Außendienstmitarbeiter bei Siemens am Standort Braunschweig tätig und dort für die Installation der Elektronik der Untergrund- und Straßenbahnen, ferner auch für die Inbetriebnahme der Weichen- und Signalstellwerke zuständig.
Veronika Fröhlich kam 1951 zur Welt. Kindheit und Jugend verbrachte sie im Wiesauer Ortsteil Fichtenschacht. Bei den Kärner-Bekleidungswerken war sie als Näherin beschäftigt. Im selben Betrieb war sie zuletzt Telefonistin an der Werkspforte.
Die Söhne des Jubelpaars, Peter, Thomas und Benjamin, gratulierten als Erste zur Goldenen Hochzeit. Die Glückwünsche der Marktgemeinde Wiesau überbrachte Zweiter Bürgermeister Michael Dutz. Pfarrer Markus Nees wünschte „Gottes Segen und weiterhin viel Kraft“.
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