Schönkirch bei Plößberg
02.08.2022 - 15:19 Uhr

Siedler aus Schönkirch feiern "Storchenfest"-Jubiläum

Zwanzig Störche lieferten vor zehn Jahren den Grund für das jährliche "Storchenfest" in Schönkirch. Das Jubiläum des Straßenfestes feierte die Nachbarschaft mit einem kleinem Umzug und lustigen Karikaturen.

Als vor zehn Jahren zwanzig Störche Schönkirch anflogen und auf den Dächern in Schönkirch Zwischenstopp beim Flug nach Afrika einlegten, ahnte keiner der Anwohner der Siedlung, was aus diesem ungewöhnlichen Naturereignis später entstehen sollte. Die Anwohner der Siedlung waren belustigt von den Zugvögeln, die nicht mehr wegfliegen wollten. Die Schönkircher beobachteten die Vögel bis tief in die Nacht hinein. Weil das in der Gemeinschaft unterhaltsamer war, wurde ein spontanes Straßenfest daraus. Gartenstühle wurden herangeschleppt, Getränke und Essen mitgebracht und ein Lagerfeuer entzündet. Das war die Geburt des ersten „Storchenfestes“ in Schönkirch. Die Störche ließen sich nicht stören, blieben eine Nacht und erst am nächsten Morgen flogen sie weiter. Das Ereignis wurde sogar mit einer kleinen Schlagzeile im Neuen Tag beachtet. Mit der Überschrift „Rast auf dem Hausdach“ war der Bericht betitelt, den Ramona Franz bis heute gut aufgehoben hat.

Seither gibt es jedes Jahr in der Siedlung ein „Storchenfest“, heuer gab es ein kleines Jubiläum, das zehnte Fest in Folge. Feiern ging die vergangenen Jahre auch ganz ohne Störche. In Schönkirch gibt es nicht einmal ein Storchennest und im Dorf wurde auch keiner der Großvögel ansässig. Nur der Name "Storchenfest" erinnert noch an den Auslöser der sommerlaunigen Tradition.

„Jeder bringt seinen Stuhl, seinen Teller und sein Besteck selbst mit. Auch für das Essen wird gemeinsam gesorgt. Jeder liefert zum Fest, was er zur Verfügung hat“, erklärt Ramona Franz das Prinzip des "Storchenfests", das einzig der Nachbarschaft dienlich ist.

Weil die Familie Franz seit zehn Jahren schon ihren Vorgarten als Festmeile zur Verfügung stellt, sollte sie zum Jubiläum überrascht werden. Maler Tom Brankovic, der ebenfalls in der Siedlung wohnt, malte diesmal statt Ikonen lustige Storchenbilder als Überraschung. Jeder der gemalten Störche hat ein Baby dabei.

Das hat einen wohl wahren Hintergrund: In Schönkirch wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, es gebe im Dorf seit dem Einfall von zwanzig Störchen vor zehn Jahren im Gegensatz zu anderen Dörfern besonders viel Nachwuchs. Emma ist ein solches Kind. Sie wurde noch 2012 im besagten Storchenjahr geboren. Mitgefeiert haben auch die jüngsten in der Siedlung: Liam wurde vor fünf Wochen geboren und Thea war gerade einmal neun Tage alt. Zum Jubiläum fuhr Hans Reisnecker mit einem geschmückten Traktor durchs Dorf, die Festgemeinde lief hinterher. Der Umzug wurde von lautstarker Musik begleitet. Zur späteren Grillparty spielte Maximilian Kraus auf der Ziehharmonika zünftig auf.

 
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