Der Autor blendet bei der Lesung aus dem Buch "Schönsee in der NS-Zeit" auf die Zeit zurück, als er versuchte, seine Mutter Anni Zwick davon zu überzeugen, die Erinnerungen an die Jahre zwischen 1931 und 1948 in ihrer Heimatstadt für die Nachwelt zu erhalten.
Nach langem Zögern machte sich die Seniorin daran, ihre Erlebnisse niederzuschreiben und zwar so, wie sie es auch immer erzählte, mit ihren eigenen Worten. Die Schilderungen der Mutter übernahm Professor Zwick wiederum, um den Charakter ihres Erzählens zu bewahren. Aus dem Text wurde schließlich ein kleines Buch, das man bereits vor Monaten im CeBB erwerben konnte. Die Nachfrage danach war so groß, dass letztendlich der Gedanke an eine Lesung nahelag.
Birgit Höcherl, Mitarbeiterin im CeBB, las die ausgewählten Passagen vor, während der Autor die im Buch abgebildeten Fotos mittels einer Präsentation zeigte. So erfuhren die zahlreichen Gäste, wie die Einwohner der Grenzstadt Schönsee historische Momente wie den Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland oder zu Kriegsende die Ankunft der Vertriebenen unmittelbarer als andernorts erlebten.
Die aufgezeichneten Erinnerungen des jungen Mädchens aus der damaligen Zeit begleiteten es aber ein Leben lang und machten auch die Anwesenden sichtlich betroffen. Interessant war an diesem Abend aber auch zu erfahren, wie sich nach Kriegsende das Leben wieder langsam normalisierte - unter anderem mit der Gründung einer Musikkapelle, die dann oft zum Tanz aufspielte.
Der 70-jährige Professor für Katholische Theologie und ihre Didaktik, Schwerpunkt Biblische Theologie, beantwortete zu diesem eindrucksvollen Thema ausreichend Fragen und kam nach Ende des offiziellen Teils mit Besuchern persönlich ins Gespräch. Schade jedoch, so der Tenor aus dem Besucherkreis, dass nicht mehr junge Menschen an diesem Abend im CeBB anwesend waren.













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