Die Sehnsucht nach Öffnungen im Lockdown werden größer: Nicht nur im Einzelhandel und der Gastronomie, sondern auch in der Kultur. Im März muss das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee erneut auf virtuelle Veranstaltungsformate zurückgreifen.
Über 130 Mal hat sich der Deutsch-tschechische Stammtisch des CeBB im Wirtshaus getroffen, ehe der Corona-Lockdown kam. Seit dem letzten echten Stammtisch-Treffen am 5. September 2020 gibt es bei den regelmäßigen Gästen und den Organisatoren im CeBB-Team schon regelrechte "Entzugserscheinungen".
Jirka Petrášek, der europäische Freiwillige, der für die Vorbereitung der monatlichen Stammtische zuständig ist, wollte nun einfach nicht mehr Däumchen drehen und die nächste Absage verkünden: Er probiert es am kommenden Mittwoch, 3. März, um 18 Uhr mit einem Online-Stammtisch und ist zuversichtlich, dass seine Einladung angenommen wird. Im Internet hat er unter wonder.me eine geeignete Plattform gefunden. Die Teilnahme ist mit dem Stammtisch-Link http://bit.ly/wonder-cebb möglich. Beim virtuellen Treffen hilft sogar ein Dolmetscher, Sprachbarrieren zu überwinden. Also auf zum Stammtisch – das Bier muss sich halt jeder selber zuhause vor dem Rechner einschenken. Das Zuprosten geht aber auch virtuell.
Am Tag darauf (4. März) wartet um 19.30 Uhr bereits die nächste Online-Veranstaltung des CeBB – eine mit einer Lesung verbundene Buchpräsentation von „Weibersturm und Männerhagel“. Zu Gast sind die Regensburger Autoren Oliver Machander und Sabina Pappenberger, die ihre zweisprachige Kurzgeschichte „Männerhagel“ aus ihrem aktuellen Buch vorlesen. Die fiktive Geschichte ist inspiriert von alten böhmischen und bayerischen Sagen mit historischen Orten in der Oberpfalz und Westböhmen.
Die beiden Verfasser sind zudem sehr bekannt für ihr satirisches und schauspielerisches Talent, das sie eindrucksvoll im Begleitprogramm zur europäischen Kulturhauptstadt Pilsen 2015 entfalteten. Sie sind zudem im normalen Schulleben gefragte Märchenstundenerzähler. Was ist nicht alles im „Männerhagel“ geschehen: Schreckliches, Stürmisches, Teuflisches, Göttliches, Bierseeliges und einiges mehr. Auf der literarischen Reise lernt man die Nachbarn, deren Kultur und die schönen Landschaften in der Oberpfalz wie auch in Böhmen sehr gut kennen.
Wie lange die Kulturtouren noch warten müssen, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Für Susanne Setzer, Organisatorin im CeBB und ihre über Jahre treuen Mitfahrer, ist es derzeit nicht möglich, sich mal schnell zu einer Online-Kulturtour zu verabreden.















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