Schönsee
14.02.2023 - 16:48 Uhr

Geplante Seniorenunterkunft: Stadt sucht Gespräch mit den Anliegern

Über Planungen und Vorstellungen informieren, aber auch auf Fragen eingehen – das ist der Beweggrund der Stadt Schönsee für ein Anliegergespräch zur geplanten Seniorenunterkunft in der Altstadt.

Informieren, aufklären, Befürchtungen und Ängste abbauen: Das war das Ziel des von der Stadt initiierten Anliegergesprächs. Bild: Stadt Schönsee/exb
Informieren, aufklären, Befürchtungen und Ängste abbauen: Das war das Ziel des von der Stadt initiierten Anliegergesprächs.

Die Stadt Schönsee hatte alle Anlieger der vorgesehenen Senioreneinrichtung in der Altstadt zum gemeinsamen Treffen eingeladen. Laut einer Pressemitteilung aus dem Rathaus wollte man über den Ist-Zustand informieren, ebenso Ängste und Sorgen der Bürger rund um die künftige Baustelle und spätere Einrichtung aufgreifen.

Etwa 40 Anwohner waren der Einladung gefolgt. Die drei Bürgermeister Reinhard Kreuzer, Andreas Hopfner und Josef Fleißer waren über das Interesse der Bürgerschaft ebenso erfreut, wie Sabrina Zombek vom Architekturbüro Rösch und Roland Gelke von der Projektentwicklung pro.b. Bürgermeister Kreuzer betonte, wie wichtig es sei, zu erfahren, „wo den Anliegern der Schuh drückt." Deshalb hätte man sich für diese Art des Treffens in einem kleineren Kreis entschieden.

"Ängste ausräumen"

Roland Gelke betonte ebenfalls, dass der Dialog mit den Bürgern und Nachbarn bei einem solchen Projekt unerlässlich sei. Ihm sei sehr daran gelegen, „Ängste auszuräumen, Skepsis abzubauen und Begeisterung für das Projekt zu schüren“. Gesellschaftliches Ziel müsse generell sein, die Selbständigkeit der Senioren so lange wie möglich zu erhalten, Senioren und ihre Angehörigen bestmöglich zu unterstützen und im Bedarfsfall müsse die Pflege dann auch bezahlbar bleiben. Dies Punkte seien alle in der Planung berücksichtigt. Aber auch die Schönseer Bürger und Jugendlichen sollen von dem neuen Projekt profitieren. Hierfür seien ebenfalls verschiedene Optionen angedacht. Für das Gelingen müssten aber noch einige Hürden genommen werden, so Gelke.

Gleichzeitig trat er Befürchtungen entgegen, das derzeit noch als „Quartier Badergasse“ bezeichnete Projekt würde für ein immenses Verkehrsaufkommen sorgen. Mit etwa 35 Plätzen "ist die Wohndichte nur geringfügig höher, als in einem gewöhnlichen Wohngebiet mit Familien", so Roland Gelke. Sabrina Zombek ging anschließend auf das Konzept ein, das für die künftigen Bewohner einen sozialen Austausch gewährleisten soll – sowohl untereinander, als auch mit der übrigen Bevölkerung

Bauabschnitte sinnvoll

Nach den trockenen Fakten beteiligten sich die Anwohner, die Schwierigkeiten auf sich zukommen sahen, rege an der Frage- und Diskussionsrunde. Von der Frage nach den Giebelhöhen und dem Lichteinfall entwickelte sich die Thematik zu den alltäglichen Problemen während der Bauphase: Wie sieht es aus mit den Parkplätzen der Anwohner? Wohin mit der Mülltonne? Oder wie sieht es aus mit der Zufahrt für Feuerwehr oder auch Lieferanten? Auch dass die älteren Gebäude bei den Bauarbeiten Schaden nehmen könnten, beschäftigte die Anwohner. Einige dieser Sorgen konnten im Gespräch ausgeräumt werden. Im weiteren Verlauf der Debatte zeigte es sich als sehr sinnvoll, das Projekt in einzelne Bauabschnitte aufzuteilen, da dies diverse Probleme erst gar nicht entstehen lasse.

Allerdings konnte die Frage nach den Kosten nicht befriedigend beantwortet werden, da eine genauere Kalkulation erst nach den Voruntersuchungen und Vorplanungen, die noch in diesem Jahr stattfinden sollen, erstellt werden kann. Auch käme es nun auf die Art der Finanzierung an. Im Falle einer Stadtentwicklungsgesellschaft würden der Stadt Fördermittel und vergünstigte Kredite zugutekommen, die andernfalls einem Investor zufielen, heißt es in der Presseerklärung der Stadt.

Mehrwert entstehen lassen

Auch die geplante Energieversorgung der Einrichtung interessierte einzelne Anwohner. Dafür stünden mehrere Alternativen zur Wahl, so Gelke, aus denen man die beste herausfiltern müsse. Dabei kam zur Sprache, dass das Projekt von den Planern nicht einfach als separates Projekt gesehen wird. Vielmehr legt man das Augenmerk darauf, "dass für die Anwohner, wie auch für die gesamte Schönseer Bevölkerung ein Mehrwert entsteht." So sei es wichtig, den Werteverfall der Immobilien, die im direkten Zusammenhang mit dem Leerstand und dem Verfall einzelner Immobilien stehen, umzukehren und Schönsee eine neue Wertigkeit zu verleihen. Unverhohlen sei dies alles eine logistische Herausforderung, die aber durchaus zu meistern sei, waren sich die Stadtoberhäupter und die Planer einig.

Andreas Hopfner sah für das Procedere das „Spiel mit offenen Karten“ als Basis an, damit das Projekt für und mit den Menschen verwirklicht werden könnte. Deshalb seien Einzelgespräche mit den direkten Nachbarn, weitere Infoveranstaltungen für die Nachbarn und auch für die Gesamtbevölkerung geplant. Auch ein direkter Ansprechpartner vor Ort ist angedacht. Nun aber ist erst einmal für den 24. März ein allgemeiner Infoabend in der Schulaula geplant.

 
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