Der Ortsverband Schönsee der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) erstreckt sich auf die Gemeinden im Schönseer Land sowie die Orte Eslarn, Moosbach und Waidhaus aus dem Nachbarlandkreis Neustadt/Waldnaab. Doch trotz des großen Einzugsbereichs waren nur wenige Mitglieder der Einladung zur Jahreshauptversammlung gefolgt. In seinem Bericht ließ Vorsitzender Josef Bauer den Zeitraum seit der letzten Zusammenkunft Revue passieren. Darin fiel die Teilnahme an der Bezirksversammlung, bei der Mitglieder des Ortsverbandes für langjährige Treue zum Verband ausgezeichnet wurden.
Gewerkschafts-Fachsekretärin Petra Katens bedauerte den Rückgang der Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit. Nach ihrer Meinung sei dies ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sie finde es schade, dass generell nur ein harter Kern an Leuten in Vereinen engagiert mitarbeitet und auch deren Anzahl immer weniger werde. Dabei verwies auch sie auf 60 Millionen abhängig Beschäftigte in Deutschland, von denen lediglich sechs Millionen Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert seien. Allerdings würden Mitgliedschaften in der Gewerkschaft oft auch verhindert.
Mit Blick auf den Tarifabschluss im vergangenen Jahr dankte Petra Katens allen, die bei der Demonstration in der Bundeshauptstadt die Forderungen unterstützten. Zu den derzeit laufenden Verhandlungen zum Mindestlohn im Bauhauptgewerbe erinnerte sie, dass die aktuelle Vereinbarung Ende dieses Jahres ausläuft. Wenn bis zum 31. Dezember keine Einigung über die zukünftige Regelung erreicht werde, falle der derzeit gültige Tarif. Für die Tarifrunden im kommenden Jahr würden derzeit die Vorstellungen ausgearbeitet, die Forderung des Bezirksverbandes sei bereits festgezurrt.
Eine große Frage in den Verhandlungen sei, wie weit die Fahrt zur Arbeit als Arbeitszeit angerechnet werde. Überhaupt sei in den Tarifverhandlungen zu berücksichtigen, dass sich die heutige Generation von früheren dadurch unterscheide, dass inzwischen meist mehr Freizeit von den Arbeitnehmern gewünscht wird. Positiv wertet die Gewerkschaftssekretärin, die vom Bundeskabinett beschlossene Meisterpflicht in zwölf Handwerksberufen wieder einzuführen sowie den seit Anfang diesen Monats geltenden Rahmentarifvertrag für Gebäudereiniger.
In der folgenden Aussprache machten die in einem Arbeitsverhältnis stehenden Anwesenden Erfahrungen in ihrer täglichen Arbeit deutlich. Die Anfahrtszeit zur Arbeitsstelle wie auch die Tätigkeit mit Arbeitern von Subunternehmern wurden dabei besonders thematisiert.
Für den ein großes Gebiet umfassenden Ortsverband der IG Bau bat Petra Katens, für die im kommenden Jahr stattfindenden Wahlen organisatorisch die Weichen zu stellen. Zudem sollen die aktuell Verantwortlichen sowie die Mitglieder Überlegungen anstellen, wie die Vorstandsposten künftig weiter besetzt werden. Sie plädierte jedenfalls für starke Ortsverbände und erinnerte dabei an die sozialen Leistungen welche die Gewerkschaft für die Arbeitnehmer in den vergangenen 150 Jahren erreicht hat.














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