Während im die Zahl der Kriminalfälle im gesamten Dienstbereich im Jahr 2021 um 32,5 Prozent sank, entwickelte sich die Lage im Schönseer Land etwas anders. Darüber informierte Erster Polizeihauptkommissar Robert Feuerer bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für die Stadt Schönsee und die Gemeinden in der VG Schönsee.
Teilweise mussten hier mehr Straftaten bearbeitet werden als 2020, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. "Sorgen braucht sich deshalb trotzdem niemand machen", verdeutlichte Robert Feuerer. Es handle sich trotzdem noch um überschaubare Zahlen, Grund für die Entwicklung seien eine kleine Zahl Straftäter, die öfters auffällig wurden. Feuerer stellte auch die Zahlen für die einzelnen Kommunen vor.
Schönsee
42 Straftaten nahm die Polizei in Schönsee auf (2020: 45). Die Aufklärungsquote lag bei 88,1 Prozent – "ein absoluter Spitzenwert", heißt es von der Polizei. Die Roheitsdelikte, dazu gehören etwa Körperverletzungen, stiegen von zwei in 2020 auf sieben in 2021.
Stadlern
Hier hatte die Oberviechtacher Polizei im vergangenen Jahr 13 Straftaten zu bearbeiten, 2020 waren es zwölf. Bei den Diebstahls-, Vermögens- und Rauschgiftdelikten sind die Zahlen jedoch rückläufig. Dafür hatte die Polizei in diesem Bereich einen der spektakulärsten Fälle zu bearbeiten: Bei der Durchsuchung eines Anwesens stießen die Polizisten auf Hanfpflanzen, deren "Größe sogar altgediente Beamte zum Staunen brachte" – die Pflanzen waren etwa zweieinhalb Meter hoch und hatten eine Stammstärke von acht bis zwölf Zentimetern. Es kam eine Gesamtmenge von etwa sechseinhalb Kilo Cannabis zusammen. Beim Abtransport musste sogar der Bauhof Schönsee aushelfen.
Weiding
Hier war der Anstieg am größten: 15 Straftaten musste die Polizei in Weiding bearbeiten, 2020 waren es nur acht. Feuerer betonte jedoch, dass der Großteil der registrierten Straftaten auf nur wenige Straftäter zurückzuführen ist.
Der Verkehrssachbearbeiter der Polizei Oberviechtach, Polizeioberkommissar Armin Ismail, gab anschließend einen Überblick über das Unfallgeschehen im abgelaufenen Jahr. Erneut habe es keinen tödlichen Verkehrsunfall und keinen Schulwegunfall im Dienstbereich gegeben. Im Schönseer Raum ereigneten sich auf dem etwa 63 Kilometer langen Verkehrsnetz 74 Verkehrsunfälle, zu denen die Polizei gerufen wurde. Bei mehr als der Hälfte dieser Unfälle handelte es sich um Wildunfälle. "Leider bekommen wir dieses Phänomen nicht in den Griff", so Ismail. Die Ursachen sind laut Pressemitteilung der Polizei vielfältig: unübersichtliche Straßenführungen, wachsende Beunruhigung des Wildes durch erholungssuchende Menschen sowie Feldanbau bis zum Straßenrand seien nur beispielhafte Gründe.
Hohe Aufklärungsquote
Über 54 Prozent Aufklärungsquote bei den bearbeiteten Verkehrsunfallfluchten haben die Beamten der Oberviechtacher Polizei vorzuweisen – deutlich über dem Durchschnitt. Die Zahl der Fahrradunfälle hat sich auf zwei gegenüber dem Vorjahr halbiert. Entgegen dem bayernweiten Trend mussten keine Unfälle mit E-Bikes oder Pedelecs aufgenommen werden. Als Hauptunfallursache war auch 2021 wieder ein Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer festzustellen.
Abschließend berichtete Polizeihauptkommissar Norbert Ehebauer den Bürgermeistern über die deutlich zunehmende Arbeitsbelastung durch Kriminalität im Internet. Ständig würden neue Betrugsmaschen festgestellt. Da die Täter zumeist vom gesamten Bundesgebiet oder sogar vom Ausland aus agieren, können nur wenige dieser Straftaten aufgeklärt werden, so Ehebauer. Er appellierte an die Bevölkerung, noch vorsichtiger bei der Nutzung des Internets für Einkäufe zu sein.
Die anwesenden Bürgermeister dankten den Vertretern der Polizeiinspektion Oberviechtach für die gute Zusammenarbeit.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.