Schönsee
14.11.2023 - 13:58 Uhr

Klöpplerinnen treiben es in Schönsee wieder auf die Spitze

Er hat nahezu magische Anziehungskraft auf Frauen aus ganz Deutschland: Der Klöppeltag in Schönsee. Auch diesmal ist er wieder dank der Kursleiterinnen "Spitze".

Trotz des ersten Schneefalls im Schönseer Land fanden sich rund 60 Klöpplerinnen in der Aula der Schule zu einem gemeinsamen Treffen ein. Monika Gebhard und Michaela Gleixner organisierten in diesem Jahr den dritten Klöppeltag dieser Art, nachdem die Aktion in den vergangenen beiden Jahren Klöpplerinnen aus ganz Deutschland begeisterte.

Nicht nur aus dem gesamten Bayernland fanden sich die Spitzenliebhaberinnen wieder ein, auch Teilnehmerinnen aus den übrigen Bundesländern waren vertreten, teilt die Stadtverwaltung Schönsee mit. Geplant war bei der Ganztagsveranstaltung ein entspanntes Miteinander, der Besuch im Klöppeltrafo, gemeinsames Mittagessen und Kaffee und Kuchen. Wie sollte es in einer solchen Runde anders sein? Alle Speisen waren selbstgemacht. Die verschiedenen Kuchen waren eine Spende der Klöpplerinnen und auch der Kartoffelsalat zu den Schnitzeln kam nicht aus der Retorte.

Selbstverständlich war jede der Kunsthandwerkerinnen mitsamt ihren Klöppelutensilien angereist, sodass der Tag nach einer kurzen Begrüßung durch Michaela Gleixner und Monika Gebhard mit der Leidenschaft begonnen wurde, die alle Anwesenden verbindet. So arbeitete jede der Frauen an ihrem aktuellen Projekt weiter. Es wurde geschaut, einander geholfen, man holte sich Anregungen, Tipps oder fachsimpelte einfach über Klöppelbriefe, Techniken oder verschiedene Variationen. Einige stellten ihre Werke, auch gestrickte und gehäkelte Waren, aus oder boten sie zum Kauf an.

Zweiter Bürgermeister Andreas Hopfner dankte insbesondere Monika Gebhard und Michaela Gleixner für ihren Einsatz, der der Klöppelwelt ebenso wie der Stadt Schönsee zu Ansehen verhilft und das immaterielle Kulturerbe am Leben erhält. Als Anerkennung erhielten beide Klöppelkoryphäen ein Präsent der Stadt.

Kennt man die beherzte Art der beiden Dozentinnen, verwundert es einen nicht, dass Andreas Hopfner alsbald an einen Klöppelsack gebeten wurde, wo er sich erst einmal an Garn und Klöppeln versuchen durfte. Unter Gelächter einigte man sich darauf, dass ein „richtiger Kurs“, der ja in verschiedensten Formen von der Stadt angeboten wird, hier der sinnvollste Weg sei. Bis dahin begnügt sich Andreas Hopfner mit der geklöppelten Krawatte.

In den vergangenen Jahren gab es stets einen klöppelnden „Hahn im Korb“, den einzigen männlichen Teilnehmer des Klöppeltages, der aber heuer verhindert war. Kurzerhand wurde ein Begleiter als männlicher Ersatz rekrutiert, fand sich unversehens an einem Klöppelsack wieder und wurde von Brigitte Gritsch, einer weiteren Spitzenklöpplerin, in die Grundlagen eingewiesen. Unter ihrer Anleitung und unter ihren strengen Augen war er schon nach kürzester Zeit fähig, mit „drehen, kreuzen, drehen, kreuzen“ an ihrem Stern weiterzuarbeiten. Ob die Gemeinschaft künftig einen neuen Klöppler dazugewonnen hat, bleibt offen und wird sich vielleicht im nächsten Jahr bei dem bereits angedachten Klöppeltag zeigen.

 
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