Die Schirmherrschaft für das grenzüberschreitende Netzwerktreffen im Centrum Bavaria Bohemia hatten die bayerische Europaministerin Melanie Huml und der Kulturminister der Tschechischen Republik, vertreten durch Vizeminister Ondřej Chrást, übernommen.
Höchste Aktualität bescheinigte Europaministerin Melanie Huml mit Blick auf den Krieg in der Ukraine der Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien. In ihrer Eröffnungsrede dankte sie den Vertretern grenzüberschreitender Initiativen in Bayern und Tschechien für ihre Arbeit, dank derer die Grenzschließungen in der Anfangsphase der Pandemie gut überwunden werden konnten. Die bayerische Staatsregierung setzte seither einige erfolgreiche Schlüsselprojekte um, wie etwa die Stiftung für Internationalen Jugendaustausch in Bayern.
Das ist kein Selbstläufer
Eine gute Nachbarschaft benötigt stetigen Austausch und die Kultur als gemeinsame Basis, zeigte sich der tschechische Vizekulturminister Ondřej Chrást überzeugt, der als Franzensbader selbst aus der Grenzregion stammt. Mit dem Zitat "Europa als Aufgabe" des früheren Präsidenten Václav Havel warnte er vor der Annahme, ein gutes Miteinander in Europa sei ein Selbstläufer. Trotz einiger kurzfristiger Absagen demonstrierten die Parlamentarier großes Interesse: "Die europäische Integration lebt in den Grenzregionen. Mit Selbstbewusstsein und einem gemeinsamen Bewusstsein können wir Motor für die bayerisch-tschechischen Beziehungen sein", so Landtagsabgeordneter Gerhard Hopp, Mitorganisator des Treffens.
In der von CeBB-Leiterin Veronika Hofinger moderierten Diskussionsrunde wurden zahlreiche Themen für den künftigen Austausch vorgebracht. Ein besonderes Anliegen war den Teilnehmern gemeinsame Initiativen zur Verbesserung der Infrastruktur und Gesundheitsversorgung, die Überwindung der Sprachbarriere und Bildungsprojekte sowie die Abstimmung zwischen den Institutionen. Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer verglich die Kommunalpartnerschaften mit "Scharnieren" zwischen den Nachbarländern, die ihre wichtige Funktion nur dann leisten könnten, wenn sie aus den Hauptstädten ausreichend Unterstützung erhielten.
Erfolge sichtbar machen
Die Menschen in der Grenzregion stellte Alfred Wolf, Vorsitzender des Vereins Via Carolina – Goldene Straße e.V. in den Mittelpunkt und plädierte für mehr dezentrale Begegnungsangebote. Richard Brunner von der IHK Regensburg unterstrich das beachtliche Innovationspotential der Hochschulen und Unternehmen und wünschte sich noch mehr Sichtbarkeit der Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte: "Die Menschen in der Grenzregion haben allen Grund stolz zu sein, dass sie hier leben."
"Vernetzen kann man sich nie genug. Ich bin überzeugt, dass keine Sekunde, die wir zusammen verbringen, überflüssig ist", so Landrat Thomas Ebeling als Vorsitzender des Trägervereins des Centrum Bavaria Bohemia in seinem Fazit.













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