Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Tirschenreuth hat noch Gelder frei, nachdem ein eingeplantes Projekt nicht zur Ausführung kommt. In diese Lücke kann nun die Stadt Schönsee rutschen, nachdem der Stadtrat am Dienstag einstimmig die Einfache Dorferneuerung für Schwand genehmigt hat. Im gleichen Zug wurde der Antrag für ELER (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) zurückgenommen. "Das heißt für uns, dass wir sowohl die Erweiterung des Nordic-Sport-Zentrums, den Kauf und Abriss des alten Schulhauses, wie auch die Neugestaltung dieses Platzes gefördert bekommen können", informierte Bürgermeisterin Birgit Höcherl. Für die bereits geplante Maßnahme am WSV-Container (205 000 Euro) bedeute dies, dass eventuell noch heuer begonnen werden kann.
Auch private Vorhaben
Nachdem auch der Fördersatz mit etwa 66 Prozent um einiges höher liegt als bei ELER (circa 45 Prozent), mussten die Räte nicht lange überlegen. Wie Geschäftsleiter Matthias Jeitner informierte, werden bei der Einfachen Dorferneuerung auch die Planungskosten gefördert. "Wir machen damit einen riesigen Schritt nach vorne", bekräftigte Höcherl. Nachdem auch Privatmaßnahmen von Zuschüssen profitieren können, findet am Montag, 7. Oktober, um 19 Uhr, eine Informationsveranstaltung für alle Bürger im Feuerwehrhaus Schwand statt. "Jetzt liegt es an der Bevölkerung, das Beste daraus zu machen", meinte Josef Eibauer. Es sei außerdem "eine schöne Gelegenheit um darüber nachzudenken, was einem gut tut, dort wo man lebt". Auch Andreas Hopfner sah eine "riesige Chance für Schwand". Die Bürgermeisterin informierte, dass das Projekt von Architekten Christian Schönberger begleitet wird.
Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um den Sachstand zur Förderung des Ankaufs eines Loipenspurgeräts. "Ein schwieriges Thema", meinte Birgit Höcherl, denn der "RÖFE-Topf" (Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen) sei derzeit leer. Ein neues Loipenspurgerät (rund 200 000 Euro) könnte deshalb vor dem Winter nicht mehr angeschafft werden. Aber auch eine Reparatur (Betrag wurde erst in nichtöffentlicher Sitzung genannt) sei nicht gerade günstig. Und Leasing-Geräte gebe es meist nur mit Drei-Jahres-Verträgen. "Ein Anbieter wäre bereit, uns ein Gerät für eine Saison zu vermieten", informierte Höcherl. Sie brachte aber noch eine Alternative vor, auf welche WSV-Spurenmeister Toni Flöttl die Stadt aufmerksam gemacht hat. Gespannt verfolgten die Räte und die rund 50 Zuhörer im Sitzungssaal den Youtube-Film eines österreichischen Agrarportals (www.landwirt.com). Vorgestellt wurde ein sogenannter "Snowliner", ein Loipenspurgerät für den Traktor-Anbau (Fräswalze und Finisher). Die Grundversion koste rund 12 000 Euro mit dem Hinweis, dass der Einsatz mit Traktor sehr wirtschaftlich sei.
Vorsicht angemahnt
"Es wäre eine Möglichkeit, um über den Winter zu kommen", stellte die Bürgermeisterin fest. Bei der anschließenden Diskussion ging es darum, ob diese Alternative eine Not- oder Dauerlösung sein könnte, eventuell mit einem Motorschlitten für Tiefschnee als Zweitgerät. Andreas Kulzer brachte noch eine weitere Idee für ein vorhandenes Gerät am Bauhof vor. "Schönsee hat beste Loipen. Wir sollten unseren guten Ruf nicht aufs Spiel setzen", sagte Josef Eibauer. Er mahnte zur Vorsicht, da man nicht wisse, ob der Traktor-Anbau das "Gelbe vom Ei" sei.
Es wurde schließlich ein einstimmiger Beschluss gefasst, einen RÖVE-Förderantrag für den Ankauf eines neuen Loipenspurgeräts für die Saison 2020/21 zu stellen. "Damit verpflichten wir uns zu nichts", betonte Birgit Höcherl. In der nichtöffentlichen Sitzung ging es dann noch einmal darum, wie man die Loipenpflege im aktuellen Winter bewerkstelligen will.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.