Im Frühjahr 2018 beschloss der Stadtrat die Sanierung der Zäch-Scheune, im August 2019 zierte der Richtbaum den Neubau in der Weidinger Straße 4 und im Herbst 2020 sollte die Einweihung stattfinden. Diese wurde wegen der Corona-Pandemie bis auf weiteres verschoben. Mittlerweile ist ein Büro vermietet und im lichtdurchfluteten Anbau fand die erste Trauung statt. Nun sind auch die Voraussetzungen für die Taufe des Hauses getroffen: In der jüngsten Stadtratssitzung im Schulungsraum des Feuerwehrhauses stand die Namensgebung auf der Tagesordnung.
Bürgermeister Reinhard Kreuzer stellte das Ergebnis der Online-Abstimmung (siehe Kasten) vor. Zur Auswahl standen 14 Namensvorschläge. Das „Zäch-Haus“ (144 Stimmen) machte das Rennen, gefolgt vom „Haus Nepomuk“ (115) und „Zäch-Anwesen“ (87). „Können wir das so beschließen, oder ist das Gremium anderer Meinung?“, fragte Kreuzer in die Runde. Hans Pfistermeister wünschte sich einen Namen mit dem Wortteil „Nepomuk“ und meinte: „Zäch kennt nur noch unsere Generation.“ Auch Josef Eibauer sah eine Nepomuk-Variante „als langfristig besseren Namen“, ergänzte jedoch, dass er „mit beiden leben könne“. Übrigens: Zäch hießen die früheren Besitzer des Anwesens (Hausname: Spangler). Die Online-Abstimmung spülte eine besitzerrelevante Bezeichnung (Zäch-Haus, Zäch-Anwesen, Spanglerhaus) mit 274 Meldungen nach vorne. Für die teils kreativen Wortspiele mit dem in die Weidinger Straße 4 umgesiedelten „Doppelten Nepomuk“ gab es insgesamt 250 Stimmen (Haus Nepomuk, Nepomukhaus, Neporium, Haus am Nepomuk, Johannes-Nepomuk-Haus, DoNe-Haus).
"Bürger haben entschieden"
Nur 49 Stimmen entfielen auf fünf weitere Vorschläge (Am Steinhaus, Brückenhaus, Haus Brückenschlag, Haus der Begegnung, Seerosenhaus). „Die Bürger haben entschieden. Das ist eindeutig“, stellte Bärbel Placke fest. „Dem kann ich mich nur anschließen“, meinte der Bürgermeister und rief zur Abstimmung auf. Mit 10:4 Stimmen machte dann auch im Gremium das „Zäch-Haus“ das Rennen. Damit bleibt der Name bestehen, der im Sprachgebrauch der Bevölkerung seit Jahren verankert ist.
Biber macht Ärger
Weiter ging es in der Tagesordnung mit der Genehmigung der Niederschrift zur Sitzung am 16. Februar, was einstimmig erfolgte. Der Bürgermeister informierte, dass der Biber im Kurpark wieder verstärkt tätig ist: "Wir müssen dem Einhalt gebieten und einzäunen." Die Schäden seien an der ganzen Ascha entlang sichtbar. Andreas Hopfner regte an, mit dem Biber-Beauftragten Kontakt aufzunehmen. Josef Eibauer appellierte, den ausgeschwemmten Teil des Spazierweges bei Reichenberger aufzufüllen.
Christian Weinfurtner fragte bezüglich des Gehweg-Ausbaus zur Norma nach. "So wie geplant, wird es ausgeführt", betonte Reinhard Kreuzer. Es bleibe beim Hochbord auf der gesamten Länge, "damit das Parken am Gehsteig verhindert wird." Zwischen Stadtrat Bernhard Wild und Bauamt-Mitarbeiter Armin Ebnet entwickelte sich eine längere Diskussion bezüglich der vor Ort abgestimmten Ausführung mit einem zusätzlichen Einzeiler. In wie weit eine andere Lösung besser sein könnte, wollten die Stadträte nicht beurteilen. "Es gibt einen Planer und der wird wissen, wie man einen Gehsteig baut", so der Bürgermeister.
"So wie geplant, wird es ausgeführt. Es bleibt beim Hochbord auf der gesamten Länge, damit das Parken am Gehsteig verhindert wird."
Thema Sitzungsort
Zur Sprache brachte Josef Eibauer noch einmal das "leidige Thema Sitzungsort" und monierte die Stellungnahme des Bürgermeisters zur Putzaktion der Stadträte von CSU und Liste Miteinander am Faschingsdienstag in der Schule (wir berichteten). Eibauer widersprach Anmerkungen Kreuzers in der NT-Ausgabe vom 15. März. So ginge die Bestuhlung auf dem Kopfsteinpflaster der Aula "wunderbar", und eine Genehmigung für die Aktion habe er per "Erinnerungs-Mail" des Geschäftsstellenleiters erhalten. Auch die Barrierefreiheit sehe er in der Schule eher gegeben, denn im Feuerwehrhaus seien mehr Stufen. "Aber die Schule hat kein Geländer", widersprach der Bürgermeister. Christian Weinfurtner bemängelte, dass sich die Öffentlichkeit einschränken müsse (am 16. März waren 8 Zuhörer anwesend), obwohl es keinen Schulbetrieb gibt. "Es herrscht Notbetrieb. Der Raum der letzten Sitzung ist jetzt Klassenzimmer", stellte Reinhard Kreuzer unter dem Kopfschütteln der Stadtratsopposition fest. "Wir müssten die riesige Aula heizen, das sind immense Kosten", warf Thomas Schiller ein und verwies darauf, dass "in der Coronazeit wohl auch keine 100 Zuhörer kommen wollen". "Wir lassen das Thema jetzt bleiben", gab Putz-Initiator Josef Eibauer auf.
Ein Name fürs "Zäch-Haus"
- Mit früherem Besitzer verbunden: Zäch-Haus (144), Zäch-Anwesen (87), Spanglerhaus (43)
- Hinweis auf "Doppelten Nepomuk": Haus Nepomuk (115), Nepomukhaus (43), Neporium (43), Haus am Nepomuk (14), Johannes-Nepomuk-Haus (20), DoNe-Haus (15)
- Andere: Am Steinhaus (9), Brückenhaus (9), Haus Brückenschlag (2), Haus der Begegnung (14), Seerosenhaus (15)

















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