In 15 Zeilen beschreibt der Schriftführer im Protokollbuch der Volkstanzgruppe das erste Seefest am 3. August 1969. "Auf Initiative der Gebrüder Josef und Karl Eder, in Zusammenarbeit und finanziellem Rückhalt mit dem Fremdenverkehrs- und Heimatverein Schönsee, veranstaltete die Volkstanzgruppe Schönsee heuer erstmals für die Urlauber und Einheimische auf dem Hahnenweiher eine Kahnfahrt mit Feuerwerk – oder kurz: ein Seefest."
Die Gebrüder Eder, Motoren in der Volkstanzgruppe und wenn es um die Förderung des Fremdenverkehrs ging, hatten dazu den Anstoß gegeben. Das Protokoll von damals erwähnt auch Details aus der Programmgestaltung: "Fünf geschmückte Boote, besetzt mit zwei Gesangsgruppen (Moila junior und senior), zwei Instrumentalgruppen (Stubenmusi und Bläser) und dem Vorspann ,Schönsee grüßt seine Gäste‘ bildeten den Grundstock der Veranstaltung. Dazwischen Leuchtkugeln und natürlich ein Feuerwerk. Die Zuschauer waren vom Gebotenen begeistert und spendeten Beifall und Geld. Es blieb nach Abzug aller Unkosten (Feuerwerk, Schmuck, Brotzeit) sogar noch ein Reingewinn.”
Gewachsene Ansprüche
Vor nunmehr 50 Jahren ahnten die Organisatoren bestimmt noch nicht, dass diese Veranstaltung einmal zu einem der schönsten Sommerfeste in Ostbayern werden sollten. Mit jährlich steigendem Interesse der Besucher wuchs auch der Anspruch der Veranstalter für die Unterhaltung und Verköstigung der Besucher zum Seefest. Programm, Musikgruppen, Verpflegungsstände sowie die Lichter um den Hahnenweiher und auf dem während der Amtszeit von Bürgermeister Hans Eibauer erweiterten Seefestareal bis zum Wasserrad, bilden heute eine Anziehungskraft am letzten Wochenende im Juli.
Lange schon ist ja die Stadt als Organisator und Veranstalter federführend. "Nach dem Seefest ist vor dem Seefest" heißt es im Rathaus. Denn bald nach Ende eines Festes, wird schon wieder an die Neuauflage im nächsten Jahr gedacht und die eine oder andere Überlegung für Änderungen und Ergänzungen, vor allem die Bands betreffend, angestellt.
So laufen seit einiger Zeit bereits die Vorbereitungen für das Jubiläums-Seefest am Sonntag, 28. Juli. Bürgermeisterin Birgit Höcherl hatte jüngst alle Vorsitzenden der beteiligten Vereine zu einer Besprechung ins Rathaus eingeladen. Mit dabei waren auch Sachbearbeiterin Magdalena Knott, Maria Hanauer von der Tourist-Info und Bauhofleiter Josef Haberl, dessen Team vor dem Seefest und am Veranstaltungstag am stärksten gefordert ist. Die Bürgermeisterin stellte in der Runde den Arbeitstitel "Revival und noch vieles mehr", unter dem das 50. Jubiläum gefeiert wird, zur Diskussion. Um dem Seefest 2019 einen besonderen Stempel aufzudrücken, ist vor allem, ergänzend zum abwechslungsreichen Programm, auch das Engagement und die Kreativität der einzelnen Verpflegungsstände der Vereine gefragt.
Musik noch vielfältiger
Magdalena Knott informierte die Anwesenden über die bereits vorhandenen Ideen. Dazu sollen vor allem die Darbietungen am Nachmittag ausgeweitet und das Programm so für Familien noch attraktiver werden. Kletterberg, Hüpfburg, Kinderschminken, und Spaß auf dem See, Stelzengeher, Pantomime gehören mit dazu. Mit der Verpflichtung verschiedener Bands haben die Organisatoren um Bürgermeisterin Birgit Höcherl bereits einige musikalische "Leckerbissen" an der Angel, wodurch das Musikangebot in diesem Jahr noch vielfältiger wird. Wenn auch aktuell noch viele Punkte zu klären und abzustimmen seien, sollte das "Seefest 2019" zu einem Event der Extraklasse werden, mit einem grandiosen Feuerwerk als Höhepunkt.
Die Bürgermeisterin dankte zum Schluss der Besprechung den Vereinsvertretern für die guten Ideen und die konstruktive Mitarbeit. In der nächsten Sitzung werden weitere Details vorgestellt und besprochen. Jedenfalls, so das Fazit der Runde, sollte sich die Bevölkerung das Wochenende 27./28. Juli schon einmal vormerken. Denn obligatorisch beginnt das Seefest-Wochenende bereits am Samstag mit dem Bürgerfest.
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