Voll Begeisterung mitschwingende Arme im Rhythmus des Schlusslieds bei Chor, Dirigentin Zühlke-Schmid und im Publikum – mit dieser alle im Kirchenrund erfassenden Stimmung glänzt das 41. Schönseer Chor-und Orgelkonzert.
"Höchstes Niveau, ich bin hin und weg", so der Kommentar einer Besucherin am Schluss des in vielen Titeln herzerfrischenden, ja swingenden Chorkonzerts. Das ist schon nach den Begrüßungsworten von Vorsitzenden Hubert Reimer zu spüren. Er schildert die mehrjährigen Anläufe, um den renommierten Mitarbeiterchor der Weidener Wittgruppe zum Benefizkonzert des Fördervereins für Kirchenmusik nach Schönsee zu holen. Seine Bitte ans Publikum, sich den Applaus nach jedem Stück bis zum Schluss aufzuheben, überdauert keine Minute.
„Halt, lieber Herr Reimer, richtig, es brauchte Überzeugungsarbeit, um Ja zum heutigen Auftritt in Schönsee zu sagen. Doch in einem muss ich widersprechen: Liebes Publikum, ich bitte um euren Applaus nach jedem Lied. Der Chor und ich brauchen euer Feedback – ihr wollt vielleicht auch eine Zugabe und die gibt es bei SingingWitt immer für das Stück mit dem stärksten Beifall“. Mit dieser Bemerkung von Chorchefin Stefanie Zühlke-Schmidt war der Bann gebrochen für diesen vom Publikum unisono begeistert erlebten Nachmittag, dessen Erlös von deutlich über 4000 Euro der bevorstehenden Aussenrenovierung der Pfarrkirche zugute kommt.
Professionelle Leitung
Passend zur derzeit von Kriegen und Konflikten getrübten Zeit erklingt zum Einzug „Sehnsucht nach Frieden“, komponiert von Georg Friedrich Händel, für Chöre arrangiert von Bernd Stellmann. Mit „Von guten Mächten“, „Machet die Tore weit“ und „Ave Maria“ folgen Stücke, die viele der unterm Kirchendach vereinten kennen. Schon der erste Part zeigt, welch großartige stimmliche Qualität dieser professionell geleitete Laienchor besitzt. Eindrucksvoll, wie dem 50-köpfigen Ensemble die Symbiose der Stimmlagen vom hohen Sopran der Frauen bis zum tiefen Bass der Männer gelingt.
"Jetzt wird es rockig"
Mit der Ankündigung der Chorleiterin „jetzt wird es rockig in der Kirche“ kommen Titel wie „Great Balls of Fire" oder „Hit the Road, Jack“. Der Klang der Chorstimmen ist dank der hervorragenden Akustik des hohen Kirchenraums auf allen Plätzen bestens zu hören, nur bei „Mama Loo“ verstärkt Sängerin Sandra ihre wunderbare Solostimme mit dem Mikrofon. Da zieht das Publikum richtig mit, gut an den wippenden Beinen in den Kirchenbänken zu sehen.
Dies fast ein nahtloser Übergang zum Finale mit "You raise me up", bei dem die Klangfülle voll zum Tragen kommt und zum Schluss „We are the world“, von Michael Jackson und Lionel Richie geschrieben. Es recken sich die Arme der Dirigentin, der Chormitglieder und des Publikums schwenkend nach oben, fast so ausgelassen wie bei einer Siegesfeier. Allein die zehn Finger von Pianist Hans-Joachim Grajer bleiben auf den Tasten.
Singing Witt
- Gründung: Den renommierten Mitarbeiterchor der Weidener Wittgruppe, ein Unternehmen mit etwa 3000 Beschäftigten, gründete 2011 Einkaufsgeschäftsführerin Stefanie Zühlke-Schmidt. Sie leitet ihn großem Erfolg, gleich nachdem sie von Neckermann in die Oberpfalz zu Witt kam
- Leiterin:Stefanie Zühlke-Schmidt leitete schon mit 13 Jahren einen Kinderchor. Sie fuhr in der beruflichen Orientierung zweigleisig mit abgeschlossener Ausbildung als Chorleiterin/Dirigentin und mit einem Wirtschaftsabschluss
- Der Chor: Rund 50 aktive Mitglieder. Geprobt wird jeden Dienstag. Es gibt jedes Jahr ausgewählte Benefizkonzerte. Der berufliche Hintergrund der Sänger ist breit – von Küche über Logistik, Büro und Controlling bis zum Management, auch vier Ruheständler sind darunter
- Höhepunkt: Die jährlichen Konzerte zusammen mit den Hofer Symphonikern. Auch heuer gibt es wieder im November zwei Termine in der Weidener Max-Reger-Halle
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