Nach Nordböhmen, in die fruchtbaren Gebiete des "Garten von Böhmen", führte die diesjährige mehrtägige Sommer-KulturTour vom Centrum Bavaria Bohemia und Bavaria Bohemia e.V. Ein voll besetzter Bus machte sich nach Nordböhmen auf. Erste Station war das romantische Städtchen Mělník, dessen Renaissanceschloss sich direkt über dem Zusammenfluss von Elbe und Moldau erhebt. Bei der Besichtigung des Schlosses lies es sich der Schlossherr, Jiří Jan Lobkowitz, nicht nehmen, mit den deutschen Besuchern ein bisschen zu plaudern. Weiter ging es in den historischen Weinkeller in Velké Žernoseky/Groß Tschernosek. Der Besitzer führte die Gruppe durch den Weinkeller, in dem abschließend die eine oder anderer Flasche über den Tresen ging.
Am zweiten Tag der Tour startete die Reisegruppe in der Bischofstadt Litoměřice/Leitmeritz zu einer Stadtführung. Der große Platz mit seinen gepflegten Häuserreihen ist sehenswert, wie auch das gotische Rathaus, das barocke Broggiohaus und der Stephansdom. Eine kleine Besonderheit wartete auf die Besucher im kleinen "Museum der Kristallberührung" mit der einzigartigen Ausstellung mit über 60 authentischen Handabdrücken einiger großer Persönlichkeiten, die in böhmisches Kristall gegossen wurden. Der Nachmittag brachte ein ernstes und trauriges Kapitel: ein Besuch in Terezín/Theresienstadt, das während des Zweiten Weltkrieges von der einstigen Garnisonstadt zum Internierungslager für die jüdische Bevölkerung aus ganz Europa umgewandelt wurde, die kleine Festung zum berüchtigten Gefängnis der Prager Gestapo.
Anschließend ging es weiter zum Schloss Ploskovice/Ploschkowitz, das zwischen 1720 und 1730 von der toskanischen Großherzogin Anna Maria Franziska, verheiratet in zweiter Ehe mit Gian Gastone de' Medici, Großherzog von der Toskana, im Stil einer kleinen Kopie des Schlosses Versailles errichtet wurde. Der Umbau des Schlosses zu einer Sommerresidenz im Hochbarock wurde von Killian Ignaz Dientzenhofer realisiert. Beschwingt klang der zweite Tag bei der "Nacht der Kirchen" aus.
Das Freilichtmuseum Zubrnice/Saubernitz war der erste Programmpunkt am nächsten Tag. Inmitten malerischer Landschaft des böhmischen Mittelgebirges gelegen, dokumentiert dieser Komplex der Volksarchitektur das traditionelle Leben und Wohnen im Böhmischen Mittelalter in historischen Häuser.
Nun ging es hoch hinaus auf die Burg Schreckenstein, die 100 Meter über der Elbe thront und schon von weit her zu sehen ist. Am Nachmittag stand die Stadt Ústí nad Labem/Aussig auf dem Programm. Höhepunkt war hier eine 330 Meter lange Kabinenseilbahnfahrt vom Ausflugslokal Větruše/Ferdinandshöhe in die Stadt Ústí nad Labem mit einem wunderbarer Blick auf die Stadt und das Elbtal.
Der letzte Tag der Sommer-KulturTour startete in Třebenice/Trebnitz mit dem Besuch im Museum des Böhmischen Granats. Sportlich ging es weiter, hinauf zur imposanten Burgruine Hazmburk/Hasenburg, die majestätisch auf dem gleichnamigen Berg thront. Das reizvolle Ensemble gilt als das Wahrzeichen des malerischen Böhmischen Mittelgebirges im Norden von Tschechien. Am Nachmittag hieß es dann Abschied von Tschechien nehmen und gemeinsam die Heimreise antreten.
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