Schönsee
31.01.2024 - 15:03 Uhr

Auf Standortsuche: Die Stadt Schönsee will Störchen ein Zuhause schaffen

Immer wieder werden in Schönsee und Umgebung Störche gesichtet, die sich hier aber nicht niederlassen. Nun lädt sie die Stadt Schönsee ein, hier ein Heim zu bauen.

Die Stadt Schönsee holt sich kompetente Hilfe: Der Vorsitzende des LBV (Landesbund für Vogelschutz) der Kreisgruppe Schwandorf, Zeno Bäumler, und Markus Kurz vom Verein Naturpark Oberpfälzer Wald suchten gemeinsam einen geeigneten Platz für einen Storchenhorst.

Dazu begrüßten Bürgermeister Reinhard Kreuzer und zweiter Bürgermeister Andreas Hopfner die beiden Experten im Rathaus, bevor man sich zur Ortsbegehung aufmachte, um den besten Platz für Adebar zu finden. Wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorgeht, hatten Zeno Bäumler und Markus Kurz bereits im Vorfeld eine Runde durch Schönsee und Umgebung gedreht und einen Vorschlag als nicht geeignet ausgeschlossen. So blieben noch die Wiese an der alten Säge und die Fläche hinter dem Moorbad als potentieller Standort für den Storchenhorst.

Armin Ebnet vom städtischen Bauamt und Förster Michael Forster begleiteten die Exkursion. Bereits die Besichtigung der alten Säge war erfolgreich, da sich dieser Platz als bestens geeignet für einen Masten erwies, auf dem sich ein Storch seinen Wohnsitz einrichten kann. Zeno Bäumler gab lediglich zu bedenken, dass außerhalb der Stadt wenig Möglichkeiten bestehen, den Vogel zu beobachten und zu bestaunen. Da der Weg aber von Wanderern und Spaziergängern gut frequentiert ist, wie die Bürgermeister berichteten, lösten sich auch diese Bedenken in Wohlgefallen auf. Der Ortstermin am Moorbad bestätigte die erste Einschätzung und damit war die Wahl des Standortes klar.

Bei der anschließenden Besprechung im Zächhaus ging es um die Details. So können zwar die im Bauhof lagernden Starkstrommasten entsprechend präpariert und anschließend einbetoniert werden, doch Zeno Bäumler gab zu bedenken, dass erst kalkuliert werden sollte. Für das Nest selbst gebe es viele verschiedene Alternativen, für die es aber Anleitungen gibt. Die empfohlene Masthöhe von zehn bis zwölf Metern habe außerdem den Vorteil, dass der Mast baurechtlich nicht genehmigungsbedürftig sei. Der zweite Bürgermeister erkundigte sich noch nach den Fördermöglichkeiten für ein solches Projekt. Markus Kurz erläuterte die Option auf Förderung, in die Arbeitsstunden eventuell auch als Eigenleistung angerechnet werden könnten.

Alles in allem bedeutet das nun für die Stadt Schönsee, schnellstmöglich die Hausaufgaben zu erledigen, zu kalkulieren und sich für eine Mast-Variante zu entscheiden, damit dem Storch schon in diesem Frühjahr eine Nistgelegenheit zur Verfügung gestellt werden kann. Zeno Bäumler sieht die Besiedelung des Horstes als sicher an, da es derzeit mehr Störche als Nistmöglichkeiten gibt und es häufig zu Rangeleien unter den Konkurrenten kommt.

Dass Störche offensichtlich in den vergangenen Jahren Schönsee als Ort mit gesichertem Nahrungsvorkommen entdeckten, erhöht die Chance einer baldigen Annahme des Nestes. Die Frage sei also nicht, ob der Horst angenommen wird, sondern lediglich wann.

Hintergrund:

Störche in Bayern

  • Neuer Rekord: In Bayern haben 2023 laut dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mehr als 1200 Storchenpaare gebrütet. Damit sind so viele brütende Störche in Bayern gezählt worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung der Bestandszahlen im Jahr 1900.
  • Die Schwerpunkte: Die neuen Storchenpaare haben sich in ganz Bayern niedergelassen. Die meisten Neuansiedlungen gab es vor allem in Westbayern in ohnehin schon dicht besetzten Gebieten wie Oettingen im schwäbischen Ries und Uehlfeld im mittelfränkischen Aischtal. Neue Storchennester wurden dem LBV aber auch aus Ostbayern gemeldet. Etwa aus den Städten Amberg, Neumarkt in der Oberpfalz und Schwandorf.
 
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