"Wir haben es probiert und freuen uns natürlich über den Erfolg." Mit ein wenig Stolz zog Schießleiter Reinhold Wild das Fazit über das Zimmerstutzen-Schießen, mit dem das Jubiläumsjahr des Schützenvereins 1893 zur Gründung vor 125 Jahren abgeschlossen wurde. Die Teilnahme von 30 Schützen habe die Erwartungen der Organisatoren übertroffen.
Tracht ist Pflicht
Für das Anlegen bei diesem Wettbewerb war Tradition angesagt: geschossen wurde in Trachtenkleidung, ein Hut bei den Männern ist dabei Pflicht. Modernes Outfit wie Schießhosen, Schießjacken und Handschuhe sind tabu. Geschossen wurde mit Jahrzehnten alten Zimmerstutzen, dem Vorläufer des Luftgewehrs, bis zur Bauart 1945.
Bei der Siegerehrung stellte Schützenmeisterin Marlene Kohlmaier die Geselligkeit der Traditionsschützen in den Vordergrund. Für die Schönseer Aktiven hatte das erste Schießen dieser Art auch einen Lerneffekt für weitere solche Wettkämpfe.
Positives Echo
Schießleiter Reinhold Wild betonte, dass die in den vergangenen Tagen gemachten Erfahrungen auch wertvoll für die Zukunft seien. Er war vom Echo auf die Einladung, besonders über das Kommen älterer Schützen, begeistert. Leonhard Kurz, mit 80 Jahren ältester Teilnehmer, war aus Rosenberg angereist. Welchen Stellenwert das Schießen mit dem Zimmerstutzen hat, zeigt, so Wild, die Tatsache, dass viele Teilnehmer bei der Siegerehrung nicht mehr anwesend sein konnten. Sie waren bereits zu den nächsten Zimmerstutzen-Wettkämpfen nach Oberammergau und Kufstein unterwegs.
Begehrte Hutnadel
Bester Schütze auf die Ehrenscheibe war Nick Gebauer, dem der Schießleiter die Ehrenscheibe im Beisein von MdL Alexander Flierl, Bürgermeisterin Birgit Höcherl und Gauschützenmeister Manfred Muck überreichte. Auf den weiteren Plätzen folgten Rudolf Schweiger und Dionys Bartmann, die auch wie weitere sieben Schützen, aus den Sachpreisen auswählen durften.
Besondere Bedeutung haben bei dieser Form des Schießens die Hutnadeln, die für den Wettbewerb extra angefertigt wurden. Die jeweils zehn Besten in der Meister- und in der Teilerwertung erhielten von Reinhold Wild diese Unikate. Rudolf Schweiger siegte in der Meisterwertung, Heinz Pryzwara war mit einem 8-Teiler in dieser Wertung der Beste. Wie es zur Tradition gehört, gab es dazu für die Teilnehmer für jeden 10er-Schuss eine Rose als Hutanstecker.
Als Bester des ausrichtenden Vereins sicherte sich Hans Schraml, zweitältester im gesamten Teilnehmerfeld, den Titel des Vereinsmeisters der Schönseer Schützen.
Dank für Initiative
Bürgermeisterin Birgit Höcherl dankte den Verantwortlichen der 1893er-Schützen für die Initiative zu diesem Wettstreit. Das Schießen mit dem Zimmerstutzen sei ein weiterer Mosaikstein im Vereinsleben. Die Ehrenschirmherrin beim 125-jährigen Gründungsfest im vergangenen Juni sah in dem Erfolg für die Mitglieder und Verantwortlichen weitere Motivation für die Zukunft des Vereins.
Für MdL Alexander Flierl fand das Jubiläumsjahr einen hervorragenden Abschluss. Den Wettbewerb mit diesem Gewehr sah der Jubiläums-Schirmherr als eine Bereicherung für das Vereinsleben in der Region. Zudem gehöre das Schützenwesen zur Heimat und zu Bayern.
Lob vom OSB-Präsident
Bereits am Mittwochvormittag kam OSB-Präsident Franz Brunner nach Schönsee. Er freute sich darüber, dass die 1893er diesen Wettbewerb abhalten und damit zum Erhalt von Tradition beitragen. "Ganz heiß", merkt Brunner an, seien die Teilnehmer immer auf die Hutnadeln, die für jeden Wettbewerb speziell angefertigt werden und bei den Schützen mit Zimmerstutzen besonders wertgeschätzt seien.
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