Schönsee
20.06.2023 - 14:36 Uhr

Wohnungsnot der Fledermäuse soll in Schönsee ein Ende haben

Die Stadt Schönsee startet eine Soforthilfe für Fledermäuse. Mit entsprechenden Nistkästen wird ihnen in Sinne des Artenschutzes eine Bleibe geboten.

Bürgermeister Reinhard Kreuzer, Josef Hellerbrand und Förster Michael Forster (von links) starteten das Fledermausprojekt der Stadt. Bild: Stadt Schönsee/exb
Bürgermeister Reinhard Kreuzer, Josef Hellerbrand und Förster Michael Forster (von links) starteten das Fledermausprojekt der Stadt.

"Bürgermeister Reinhard Kreuzer hatte einen ganz besonderen Termin", heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Gemeinsam mit dem zuständigen Förster Michael Forster vom Forstrevier Schönsee und Josef Hellerbrand vom Bauhof traf er sich im Wald am Drechselberg. Grund für diese Zusammenkunft waren die Fledermäuse – oder vielmehr deren „Wohnungsnot“ in den Wirtschaftswäldern der Region. Auch Vögel und Insekten, die auf Totholz angewiesen sind, leiden unter dem akuten „Wohnungsmangel“.

Zwar schafft Michael Forster deswegen schon seit Jahren Lebensraum durch Belassen oder Schaffen von liegendem und stehendem Totholz oder artenreichen Wald- und Wegerändern. Aber bis in einer auf fünf Meter Höhe gekappten Fichte eine für Fledermäuse taugliche Höhle entsteht, vergehen viele Jahre. "Deswegen braucht es noch zusätzliche Maßnahmen, um den Tieren Quartiere zu bieten, genauer gesagt, sind Soforthilfemaßnahmen nötig", so sein Tenor.

Die Initiative dazu ergriff der Förster selbst. Gemeinsam mit Oliver Paul von der Unteren Naturschutzbehörde, Birgit Simmeth vom Naturpark und dem Fledermausspezialisten Rolf Dorn startet die Stadt nun eine ebensolche Soforthilfemaßnahme. Jetzt werden im Gemeindewald zwischen Rackenthal und Friedrichshäng 60 Nistkästen als Sommerquartier, Unterschlupf und Kinderstube aufgehängt. An 15 verschiedenen Standorten werden jeweils vier unterschiedliche Fledermaus- und Vogelnistkästen als Gruppe an den Bäumen befestigt. Finanziert wird dies aus den Mitteln der Landschaftspflege.

Bürgermeister Reinhard Kreuzer überzeugte sich von der Stabilität der verschiedenen Nistkastenmodelle für diverse Fledermausarten. Josef Hellerbrand legte dann Hand an und brachte die ersten Nistkästen an den Bäumen an. Zwar bleibt spannend, wie schnell die neuen Quartiere bezogen und welche Fledermausarten sie nutzen werden. Andernorts aber zeigen die bisherigen Erfahrungen der Naturschützer, dass diese Nistkästen gut angenommen und zu großen und schnellen Erfolgen führen.

 
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