Johannes und Cornelia Wild stellten zunächst den Betrieb vor. Seit 2010 wird Biogas erzeugt. Die Anlage liefert 500 KW und entspricht dem modernsten Standard. Produziert wird das Biogas von Bakterien, die in einem Gärprozess aus Gülle, Silomais, Grassilage und zu einem geringen Teil Getreide Bioenergie in Form von Methangas und Wärme produzieren. Dazu brauchen die Bakterien täglich 20 Tonnen festes Futter und 13 Tonnen Gülle aus dem Rinderstall des Betriebes. "Unsere Bakterien erwarten kontinuierliche Fütterung und reagieren sehr empfindlich auf einen Veränderung der Futterration", so der Energiewirt .
Strom auch für Spitzenzeiten
Die anfallende Wärme wird als Heizenergie in den Schönthaner Häusern verwertet, das Biogas in Generatoren zu elektrischem Strom umgewandelt und ins Stromnetz eingespeist. "Bioenergie Wild" liefert dabei nicht kontinuierlich Strom ins Netz, die Generatoren werden aber extern angesteuert, wenn Spitzenbedarf herrscht. "Besonders morgens, wenn die Menschen aufstehen und mittags wenn gekocht wird, laufen unsere Generatoren, gesteuert wird das von einer Zentrale in Regensburg", so Johannes Wild.
Mais bindet viel CO2
Natürlich diskutierten die Besucher auch über Maismonokulturen und die Artenvielfalt in den Ackerfluren. "Mais ist derzeit die Pflanze mit der größten Biomasse und dem optimalen Energiegehalt, der Anbau braucht wenig Herbizide und Mais bindet enorm viel CO2", so der Landwirt. Johannes Wild berichtete auch von seinen Bemühungen, mit Blühstreifen die Artenvielfalt zu verbessern.
Die Freien Wähler waren sich einig, dass Biogas eine sehr gut steuerbare, wetterunabhängige und grundlastfähige regenerative Energie ist, die in Bayern einen wichtigen Beitrag zum Energiemix leistet und auch in Zukunft für die Energiewende unverzichtbar sein wird.
Der nächste Besuchspunkt war der neu erbaute Milchviehstall des Betriebes Wild. Gebaut wurde für 140 Milchkühe und die weibliche Nachzucht. Gehalten werden Fleckvieh und Rotbunte Kühe. Gemolken wird 24 Stunden am Tag von zwei Melkrobotern. Die Besucher waren beeindruckt vom hellen, großzügigen Gebäude, von der durchdachten Technik, dem umfangreichen Computereinsatz. Jede Kuh kann nach eigenem Wunsch fressen, ruhen oder zum Melken gehen. Auch ein Auslauf unter freiem Himmel ist vorhanden. Zur Klimaoptimierung ist das Dach isoliert, auch um zu große Hitze abzuhalten. "Wir erfüllen hohe Tierwohlstandards, denn nur Kühe, die sich wohl fühlen, bringen auch eine gute Milchleistung", so der Landwirtschaftsmeister. Die Freien Wähler konnten sich überzeugen, dass die Familienbetriebe in der Oberpfälzer Landwirtschaft mit großen Sachverstand und viel Verantwortung qualitativ sehr hochwertige Nahrungsmittel erzeugen und mit unternehmerischem Mut auch neue Geschäftsfelder, wie Biogas, erschließen.
"Die Oberpfälzer Landwirte verdienen die hohe Wertschätzung der Verbraucher und sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der Gesellschaft", so die Überzeugung der Besucher.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.