Schwandorf
09.12.2024 - 16:04 Uhr

2025 fließt mehr Geld durch Schlüsselzuweisungen in den Landkreis Schwandorf

Die Schlüsselzuweisungen vom Freistaat für den Landkreis Schwandorf werden 2025 deutlich üppiger ausfallen als noch 2024. Gut 65 Millionen Euro werden auf die Gemeinden und den Landkreis selbst verteilt.

Es ist vielleicht eine gute und schlechte Nachricht zugleich: Mit insgesamt 65.694.080 Euro fließt 2025 deutlich mehr Geld in Form von Schlüsselzuweisungen vom Freistaat in den Landkreis Schwandorf – 2024 waren es noch 59.741.072 Euro und damit knapp sechs Millionen Euro weniger. Nun dürften sich die Kommunen und der Landkreis freilich über die zusätzliche Finanzspritze freuen, auch sie hatten zuletzt etwa mit hohen Energie- und steigenden Personalkosten zu kämpfen.

Andererseits richtet sich die Höhe der Schlüsselzuweisungen auch nach der vorhandenen Steuerkraft in den Kommunen – steigt die Schlüsselzuweisung, bedeutet das im Umkehrschluss, dass sich die Steuerkraft in einem Ort verschlechtert hat. Um knapp zehn Prozentpunkte erhöhen sich die Schlüsselzuweisungen, die kommendes Jahr in den Landkreis Schwandorf fließen. Einzelne Kommunen müssen dennoch mit einem geringeren Betrag als im vorausgegangenen Jahr rechnen.

Elf Kommunen erhalten weniger

Besonders hart trifft es da zum Beispiel Bruck. Während die Schlüsselzuweisung hier 2024 noch bei 1.172.528 Euro lag, werden es 2025 nur noch 142.144 Euro sein. Auch in Bodenwöhr sinkt die Schlüsselzuweisung deutlich, knapp um die Hälfte: 2024 waren es 502.104 Euro, 2025 sind es nur noch 251.684 Euro. Schwarzenfeld bekommt 2025 nur 46.668 Euro, während es im Vorjahr noch 392.948 Euro waren. Die Stadt Schwandorf erhält mit 8.593.148 Euro zwar auch 2025 mit Abstand den größten Anteil aller Kommunen, auch das sind allerdings gut 950.000 Euro weniger als noch 2024. Für Wernberg-Köblitz gibt es 2025 gar keine Schlüsselzuweisung, 2024 waren es noch 134.876 Euro – der Markt hatte allerdings auch 2023 schon einmal keine Schlüsselzuweisung erhalten. Leer gehen außerdem die Gemeinden Fensterbach, Stulln, Wackersdorf und Winklarn aus, für diese Kommunen ist das aber keine Neuheit in 2025.

Abgesehen von insgesamt elf Kommunen, die weniger Schlüsselzuweisungen erhalten, und fünf, die gar keine bekommen, dürfen sich damit 17 Kommunen über mehr Geld als noch 2024 freuen. Den mit Abstand größten Sprung macht da Maxhütte-Haidhof mit Schlüsselzuweisungen in Höhe von 3.982.460 Euro in 2025 (Vorjahr: 866.440 Euro). Auch in Nabburg vervielfacht sich die Höhe der Finanzspritze: von 124.048 Euro in 2024 auf 834.564 Euro in 2025. Ebenso fließt nach Neunburg (308.368 Euro im Vergleich zu 68.756 Euro), Schönsee (1.063.336 Euro im Vergleich zu 560.040 Euro) und Schwarzhofen (474.308 Euro im Vergleich zu 206.364 Euro) im kommenden Jahr deutlich mehr Geld.

Geld auch für den Landkreis

Profiteure der Schlüsselzuweisungen sind nicht nur die Kommunen, sondern auch der Landkreis selbst. Er erhält 2025 mit 31.022.880 Euro Schlüsselzuweisung gut drei Millionen Euro mehr als noch 2024 (27.973.856 Euro).

"Mit den Schlüsselzuweisungen leistet der Freistaat Bayern einen Ausgleich für die Belastungen der Landkreise und Kommunen. Sie sollen die monetäre Leistungsfähigkeit der Kommunen verbessern und Unterschiede in der Steuerkraft abmildern", erklärt der Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, der in einer Mitteilung über die Schlüsselzuweisungen für den Landkreis Schwandorf informiert hatte. Dass der Betrag 2025 deutlich höher als noch im Vorjahr ausfällt, wertet er wie folgt: "Dieser Schritt zeugt von nachhaltiger und langfristiger Unterstützung unserer Landkreise und Kommunen, gerade in Zeiten steigender Kosten und stagnierender Steuereinnahmen." Auch in schwierigen Zeiten würden der Freistaat Bayern und die bayerischen Kommunen zusammenhalten.

Landesweit stehen im Jahr 2025 für die Schlüsselzuweisungen 4,85 Milliarden Euro zur Verfügung. Das sind 408,8 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Die Mittel sind der größte Einzelposten von insgesamt 11,98 Milliarden Euro im kommunalen Finanzausgleich und frei verfügbar. Schwerpunkte werden laut Flierl sicher etwa Hochbau, Schulen, Kitas und Krankenhäuser sein. Doch: „Die Schlüsselzuweisungen bleiben ein wichtiger Baustein in der Finanzplanung der Kommunen, die den Bedarf vor Ort am besten einschätzen können.“

Hintergrund:

Geld vom Freistaat

  • Schlüsselzuweisungen sind eine der zentralen Einnahmequellen der bayerischen Kommunen und Teil des kommunalen Finanzausgleichs.
  • Ziel: Sie sollen Unterschiede in der Steuerkraft der einzelnen Kommunen abmildern.
  • Verwendung: Gemeinden und Landkreise können sie frei zur Erfüllung ihrer Aufgaben einplanen und ausgeben
  • Mittel: Werden dem Kommunalanteil am allgemeinen Steuerverbund entnommen, der aus den Einnahmen des Landes aus Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer sowie der Gewerbesteuerumlage besteht.
  • Berechnungsgrundlage: Jeweils das Haushaltsjahr vor zwei Jahren herangezogen
 
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