Schwandorf
16.03.2023 - 09:45 Uhr

Achtung auf den Straßen: Die Kröten sind wieder unterwegs

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind derzeit aktiv und bauen Schutzzäune für Kröten auf. Im Landkreis Schwandorf bewahrten sie dadurch im vergangenen Jahr 2600 Tiere vor dem Tod auf der Straße.

Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden von der BN-Kreisgruppe Schwandorf und ihren BN-Ortsgruppen und von Straßenbaubehörden überall im Landkreis wieder Amphibienschutzzäune aufgebaut.

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des Bund Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Oskar Deichner, Biologe bei der Kreisgruppe Schwandorf, in einer Pressemitteilung. Bis etwa Mitte April müsse man auf den Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind.

Acht Schutzzäune

Im Landkreis Schwandorf befinden sich Amphibienzäune bei Schwandorf, Burglengenfeld, Nabburg, Trisching, Pfreimd, Trausnitz und Pullenried. Insgesamt sind acht Schutzzäune aufgebaut. Etwa 30 ehrenamtliche Helfer betreuen die Übergänge vier bis acht Wochen lang. Im vergangenen Jahr konnten laut Mitteilung auf diese Weise etwa 2600 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. 2017 waren es 2900 und 2012 noch 6500 Tiere.

Deichner wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis Schwandorf an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstot retten". Allerdings kämen viele Helfer in die Jahre. Deichner hoffte, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird.

Weniger Tiere in den Fangeimern

In den vergangenen Jahren stellen viele Helfer außerdem fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden", warnt Klaus Pöhler, Vorsitzender des BN Schwandorf. Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssten die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden.

Hintergrund:

Das rät der BN den Autofahrern

  • Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen beachten.
  • An den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln, achten.
  • Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, reduzieren, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Wer eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist, soll sich unter mphibien[at]bund-naturschutz[dot]de melden.
 
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