Ein kleines Mädchen schreit unentwegt, ein anderes beißt und kratzt. Manche wollen nicht schlafen oder nur Pommes und Chicken Nuggets essen. Die Eltern dieser Kinder sind mit den Nerven am Ende und suchen Hilfe in einer therapeutischen Einrichtung. "Diese Kinder sind Strategen", erklärt Psychologe Dietmar Langer den Eltern. Sie testen ihre Eltern, "um in einer als chaotisch empfundenen Welt Strukturen zu finden".
Die Regisseure Jörg Adolph und Ralf Bücheler begleiteten die Familien während ihrer mehrwöchigen stationären Therapie in der Fachklinik in Gelsenkirchen. Schlaf-, Ess- und Verhaltenstraining, Psychotherapie und Erziehungscoaching standen auf dem Programm. Es war ein harter Weg, den "Quälgeistern" Grenzen zu setzen. Vor dem Kinostart ging eine Facebook-Gruppe massiv gegen die Produzenten vor und erreichten sogar, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Misshandlung Schutzbefohlener aufnahm. Die Kritiker warfen "der Horrorklinik" in Gelsenkirchen, aus der die Aufnahmen stammen, Nazi-Methoden und Körperverletzung vor. "Auch die negative Stellungnahme des Kinderschutzbundes hat uns extrem geschadet", erinnert sich Ingo Fliess im Gespräch vor der "Zwickl-Leinwand". Letztlich aber war das ganze Hin und Her eine Werbung für den Film, der bisher bereits 30 000 Leute in die Kinos lockte. Die Arbeit der Regisseure, "die therapeutische Filme machen wollen", sei aber schwieriger geworden, so der Filmproduzent. Die Betroffenen und auch die Therapeuten seien zurückhaltender geworden. Sie fürchten den Shitstorm in den sozialen Medien.
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