Zahlreiche Vertreter der Rettungs- und Hilfsorganisationen, der Schulen und der Behörden mit Zivil- und Katastrophenschutzaufgaben gründeten die Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung (Arge PSNV) im Landkreis Schwandorf. Der Hintergrund: Großschadensereignisse und Katastrophen – aber auch alltagsnahe Ereignisse – können eine psychische Belastung sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Betroffenen wie Überlebende, Angehörige, Vermissende oder Hinterbliebene bedeuten. Diese Belastungen sollen laut einer Mitteilung aus dem Landratsamt durch Psychosoziale Notfallversorgung gemindert werden.
Die Thematik an sich ist dabei nicht neu: Die einzelnen Behörden, Institutionen und Organisationen haben bereits in den vergangenen Jahren verschiedene Leistungen im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. Beispielhaft sind hier die Notfallseelsorge der evangelischen sowie der katholischen Kirche, die Krisenintervention der Johanniter Unfallhilfe, die Kriseninterventionsteams der bayerischen Schulen und auch die polizeiinterne psychologische Betreuung von Einsatzkräften zu nennen.
"Um hier noch besser eine angemessene und koordinierte Hilfe leisten zu können, ist eine Vernetzung der unterschiedlichen Angebots- und Bedarfsträger der Psychosozialen Notfallversorgung erforderlich", heißt es aus dem Landratsamt weiter. So sei es möglich, die Arbeitsweisen durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch anzugleichen und zu spezialisieren und Synergien zu nutzen.
Bei der konstituierenden Sitzung unter der Leitung von Landrat Thomas Ebeling beschlossen die Mitglieder der Arge eine Geschäftsordnung und wählten das vierköpfige Leitungsteam für die erste Amtszeit von vier Jahren. Es setzt sich aus Torsten Färber von der Johanniter Unfallhilfe, Dekan Michael Hirmer, Kreisbrandinspektor Patrick Allen und Katharina Jonas vom Bayerischen Roten Kreuz zusammen.
Die Arge fasste außerdem den Beschluss, Birgit Hönning von der Johanniter Unfallhilfe als Fachberaterin Psychosoziale Notfallversorgung gegenüber der Katastrophenschutzbehörde vorzuschlagen. Sie soll künftig als wichtiges Bindeglied zwischen der Arbeitsgemeinschaft einerseits und der Katastrophenschutzbehörde andererseits tätig sein und diese Stabsstelle als fester Bestandteil der Führungsgruppe Katastrophenschutz Schwandorf bekleiden.
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