Im Jahr 2023 ist die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Schwandorf auf 3,2 Prozent gestiegen. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt allerdings weiterhin dynamisch: Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften sowie die Beschäftigung sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. "Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Schwandorf war im Jahr 2023 mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Die allgemeine Verunsicherung der Wirtschaft verbunden mit der Fluchtbewegung aus den klassischen Asylherkunftsländern sowie den Menschen aus der Ukraine, welche in der mittleren Oberpfalz Schutz gesucht haben, führte zu einem allgemeinen Anstieg der Arbeitslosigkeit", wird Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, in einer Mitteilung zitiert.
Gleichzeitig sei mit der Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte auch die allgemeine Beschäftigung angestiegen. Für die Beschäftigungsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte liegen laut Mitteilung noch keine statistischen Auswertungen vor. Der Trend bis Ende Juni zeigt allerdings bereits, verbunden mit der hohen Zahl an offenen Stellen zum Jahresende, wie aufnahmefähig und robust der Schwandorfer Arbeitsmarkt weiterhin ist.
Insgesamt 7762 Arbeitnehmer waren im Jahresdurchschnitt 2023 von Arbeitslosigkeit betroffen und somit 750 Personen beziehungsweise 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Schwandorf 2023 bei 3,2 Prozent und somit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen
Im Jahresdurchschnitt waren 2023 insgesamt 3780 Personen bei den drei Jobcentern in der mittleren Oberpfalz arbeitslos gemeldet. Damit nahm die Zahl der Arbeitslosen im Bereich SGB II gegenüber dem Vorjahr um 626 Personen (19,9 Prozent) zu.
Bei der Agentur für Arbeit waren im Jahresdurchschnitt 2023 insgesamt 3982 Personen arbeitslos gemeldet. Damit nahm die Zahl der Arbeitslosen im Bereich SGB III gegenüber dem Vorjahr um 123 Personen (3,2 Prozent) zu.
Weiterhin hohe Dynamik
Im Jahr 2023 meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 11 650 Personen neu oder erneut arbeitslos, 424 Arbeitnehmer (3,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug beendeten 9473 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt eine Tätigkeit aufzunehmen, 226 Arbeitnehmer (2,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist geringfügig zurückgegangen. Insgesamt waren 1592 Personen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen und somit 26 Menschen (1,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Mit 1167 Personen waren die meisten langzeitarbeitslosen Personen bei den Jobcentern gemeldet. Bei der Agentur waren 425 Personen seit mehr als zwölf Monaten arbeitslos gemeldet.
Kräftenachfrage weiterhin auf hohem Niveau
Insgesamt meldeten die Betriebe und Verwaltungen 11 239 Stellen zur Besetzung, 1456 Angebote (11,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool befanden sich im Jahresdurchschnitt 7724 Offerten und somit 316 Angebote (4,3 Prozent) mehr als im Vorjahr.
"Die Nachfrage der Arbeitgeber in der Region nach Arbeits- und Fachkräften bleibt weiterhin hoch. Die gemeinsamen Arbeitgeber-Services der Agentur und der drei Jobcenter haben daher auch in 2023 vielfältige Aktivitäten entfaltet, von größeren Veranstaltungen im Agenturbezirk bis hin zu grenzüberschreitenden Aktionen, um Unternehmen und Arbeitsuchende zusammenzubringen", so Bäumler.
Regionale Entwicklung des Arbeitsmarktes
Im Landkreis Schwandorf waren im Jahr 2023 durchschnittlich rund 2665 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit spürbar zu, und zwar um 190 Personen (7,7 Prozent). Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 2,9 Prozent im Vorjahr auf 3,1 Prozent.
Aus der Erwerbstätigkeit heraus meldeten sich 4110 Personen neu oder erneut arbeitslos, 128 Arbeitnehmer (3,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug beendeten 3189 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt eine Tätigkeit aufzunehmen, 16 Arbeitnehmer (0,5 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Betriebe und Verwaltungen meldeten 3964 neue Stellen zur Besetzung, 726 Angebote (15,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool waren durchschnittlich 2761 Angebote gemeldet, 75 Offerten (2,8 Prozent) mehr als 2022. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende Juni bei 59 274 und damit 800 Personen (1,4 Prozent) über dem Vorjahreswert.
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