Auch wenn die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis Schwandorf im Februar auf nie gekannte Höhen stieg: Der Arbeitsmarkt scheint die Pandemie-Krise überwunden zu haben. Zu diesem Schluss kommt die Agentur für Arbeit in ihrem Monatsbericht. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis Schwandorf ohne Bereich Oberviechtach) nahm die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um rund 120 Personen oder fünf Prozent ab. Zum Stichtag waren 2300 Personen arbeitslos gemeldet, rund 850 Arbeitnehmer oder 26,9 Prozent weniger als noch im Februar 2021 und sogar 380 Personen (14,3 Prozent) weniger als im Februar 2020 - dem letzten Monat vor der aufkommenden Corona-Krise.
Die Arbeitslosenquote ist wieder unter die Drei-Prozent-Marke gefallen und liegt nun bei 2,9 Prozent. Im Februar 2021 lag die Quote bei 4 Prozent, im Februar 2020 bei 3,4 Prozent. Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus dem Job heraus rund 280 Personen arbeitslos, 60 Arbeitnehmer weniger als vor einem Jahr. Im Gegenzug beendeten kehrten 300 Menschen direkt ins Berufsleben zurück. Das waren 40 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
„Vereinzelt haben Betriebe aus der Bau- und Baunebenbranche im Innenbereich die Arbeit nach der Winterpause bereits wieder aufgenommen. Längst ist der Faktor Corona nicht mehr bestimmend für das Arbeitsmarktgeschehen im Geschäftsstellenbezirk. Es ist zu sehen, dass vielmehr Fachkräfteengpässe in verschiedenen Branchen zur großen Herausforderung für die Unternehmen geworden sind. Als Arbeitsagentur bietet wir hier verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten an. Interessierte Betriebe können sich gerne für eine individuelle Beratung an den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter wenden“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur Schwandorf. Ein Blick in die Branchen: Im Bereich der Metallver- und -bearbeitung, der kunststoffverarbeitenden Industrie, bei der Holzverarbeitung, der Elektro- und Elektronikbranche sowie in der Automobilindustrie und im Maschinenbau bestehe weiterhin eine hohe Nachfrage nach Fachkräften. Arbeitslosmeldungen erfolgen in diesen Branchen überwiegend von geringqualifizierten Arbeitnehmern, die im Helferbereich tätig waren.
Im Gesundheitswesen ist der regionale Arbeitsmarkt weiterhin gut. Insbesondere im Pflegebereich besteht Nachfrage nach Fachkräften und qualifizierten Helfern. Im Wach- und Sicherheitsbereich sowie der glasverarbeitenden Industrie ist das das Verhältnis zwischen Bewerbern und Stellenangeboten relativ ausgeglichen. Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik übertrifft die Zahl der offenen Stellen die der gemeldeten Bewerber. In der Logistikbranche ist die Arbeitsmarktlage stabil.
Die Auftragslage für die neue Saison im Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie in der Landschaftspflege und im Gartenbau ist bereits gut. Die Wiedereinstellungen haben begonnen. Im Hotel- und Gaststättengewerbe haben die betroffenen Arbeitnehmer größtenteils ebenfalls Wiedereinstellungszusagen. Unverändert im Vergleich zum Vormonat ist die Lage im Einzelhandel, bei den kaufmännischen Berufen, im IT-Bereich und bei den Akademikern. Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit sind in diesen Berufsbereichen ausgeglichen.
Mitte Februar waren im Stellenpool der Agentur und des Jobcenters rund 2350 Stellenangebote gemeldet, 850 Offerten oder knapp 57 Prozent mehr als im Februar 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 820 Stellen, 130 Offerten mehr als im Vorjahreszeitraum.
Kurzarbeit
- September 2021: Im Gesamtbezirk (Kreise Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach, Stadt Amberg) 2530 Kurzarbeiter in 310 Betrieben. Davon im Kreis Schwandorf 1030 in 110 Unternehmen.
- Oktober 2021: Im Gesamtbezirk 2320 Beschäftigte in 240 Betrieben in Kurzarbeit. (Noch keine Aufteilung nach Landkreisen). (Quelle: Agentur für Arbeit)
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