Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Schwandorf nahm binnen Monatsfrist von März auf April um 55 Personen oder zwei Prozent ab. Zum Stichtag waren laut einer Mitteilung der Agentur für Arbeit 2709 Personen arbeitslos gemeldet, 514 Arbeitnehmer (23,4 Prozent) mehr als im April 2022. Den größten Teil des deutlichen Anstiegs gegenüber dem Vorjahr machen 358 geflüchtete Menschen aus der Ukraine aus. Sie müssen sich seit Juni 2022 bei den Jobcentern melden, um Leistungen zu erhalten.
Die Arbeitslosenquote im April 2023 sank um 0,1 Punkte auf nunmehr 3,1 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 2,5 Prozent. Bayernweit lag die Arbeitslosenquote im April bei 3,3 Prozent, in der Oberpfalz bei 3,2 Prozent. Der Landkreis Schwandorf liegt mit 3,1 Prozent leicht unter diesen Werten.
"Nahe der Vollbeschäftigung"
„Der Frühjahrsaufschwung hat im Landkreis Schwandorf bis in den April hineingewirkt. Neben den Arbeitgebern aus der Bau- und Baunebenbranche haben auch die Garten- und Landschaftsbauer ihre Arbeit wieder aufgenommen. Durch diese saisonüblichen Arbeitsaufnahmen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat erneut gesunken und bewegt sich aktuell wieder nahe an der Vollbeschäftigung, von der wir ab einem Wert von unter 3 Prozent ausgehen“, beschreibt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, die aktuelle Arbeitsmarktlage.
„Erfreulich ist, dass sich deutlich mehr Teilnehmer als im Vorjahr in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung befinden. Dies zeigt: Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Als Arbeitsagentur haben wir hier sehr gute Beratungs- und Unterstützungsangebote. Unter anderem bietet die Berufsberatung für Erwachsene in Kooperation mit unseren Netzwerkpartnern in der Fläche verschiedene Veranstaltungen zum Thema an“, so der Agenturleiter.
Mitte April waren im Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2834 Stellenangebote gemeldet, 196 Offerten mehr als im April 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 1303 Stellen und somit 307 (19,1 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Laut Agentur meldeten im Berichtsmonat aus der Erwerbstätigkeit heraus 278 Personen arbeitslos, 29 weniger als im April 2022. Im Gegenzug beendeten 389 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren elf Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
In fast allen Branchen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt laut Agentur weiterhin gut. Es werden weiterhin in vielen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Der Stellenzugang war im Vergleich zum Vormonat annähernd gleichbleibend. Vor allem in der Metallerzeugung und im Verkauf bieten sich laut Agentur derzeit sehr gute Einstiegsmöglichkeiten. Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe erwarten die Arbeitgeber weniger Aufträge. Die Nachfrage nach Personal ist in diesen Bereichen daher derzeit etwas verhaltener als in den vergangenen Jahren. "Dennoch gibt es auch hier weiterhin offene Stellen für Interessierte", so die Agentur.
1437 Lehrstellen, 599 Bewerber
Im Landkreis Schwandorf sind bis zum April 1437 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind fünf Lehrstellen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 599. Das sind 71 Bewerber oder 10,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
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