Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf hat sich im Juni weiter robust gezeigt. Anders als im bundesweiten Ergebnis ist die Zahl der Arbeitslosen um 44 Personen (1,8 Prozent) gesunken. Zum Stichtag waren 2456 Personen arbeitslos gemeldet, 95 Arbeitnehmer oder 3,7 Prozent weniger als im Juni 2022. Unter den arbeitslosen Personen befanden sich 329 aus der Ukraine, elf Personen mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote blieb bei 2,8 Prozent. Im Juni 2022 betrug die Quote drei Prozent. Das teilt die Agentur für Arbeit mit.
Keine Verzerrung mehr
„Erstmals können wir seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges einen Vorjahresvergleich ziehen, der nicht durch den ,Ukraineeffekt‘ verzerrt wird. Bis einschließlich Mai war dies nicht möglich, da beim Vorjahresvergleich stets ein Monat mit und einer ohne die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer betrachtet werden musste", erklärt der Leiter der Agentur, Siegfried Bäumler, in einer Pressemitteilung. "Entsprechend überlagerte der Effekt andere Arbeitsmarktentwicklungen. Im aktuellen Berichtsmonat fällt auf, dass sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf äußerst positiv entwickelt hat, so nahm die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Juni 2022 trotz der Energiekrise, des weiter andauernden Ukrainekrieges und der immer stärker spürbaren Fluchtbewegung aus den klassischen Asylherkunftsländern ab. Dies zeigt wie aufnahmefähig und robust der Markt ist “ betont Bäumler.
Nachdem im Mai vor allem ältere Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, lässt sich im Juni die Gruppe der Jüngeren besonders positiv hervorheben. „Bei den 15- bis 19-Jährigen nahm die Arbeitslosigkeit um 27,7 Prozent ab“, berichtet der Agenturleiter. Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.741 Stellenangebote gemeldet, geringfügig weniger als im Juni 2022.
Blick in die Branchen
Im Juni meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 247 Personen arbeitslos, 28 Arbeitnehmer weniger als im Juni 2022. Im Gegenzug kehrten 241 Personen direkt ins Berufsleben zurück oder stiegen ein. Dies waren 44 mehr als vor einem Jahr. "In fast allen Branchen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gut", so die Agentur. Es werden in vielen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Der Stelleneingang ist im Vergleich zum Vormonat leicht rückläufig. Stellenrückgänge gab es vor allem in der Metallindustrie sowie bei Personaldienstleistern. Der Handel hat hingegen mehr Stellen als im Mai gemeldet.
Mehr Lehrstellen als Bewerber
Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Berichtsmonat 1496 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, zwei mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 624, das sind 83 Bewerber weniger als im Vorjahr.
Blick zu den Nachbarn
Auch im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, ging die Arbeitslosigkeit minimal um 26 zurück. Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 2,9 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Juni 2022 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,8 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,7 Prozent). Zum Vergleich: In Bayern lag die Quote im Juni bei 3,2 Prozent, in der Oberpfalz bei genau 3 Prozent.
Beschäftigung
- Landkreis Schwandorf: 58.664 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigte (Stichtag 31. Dezember 2022).
- Entwicklung: Zahl der Beschäftigten wächst gegenüber dem Vorjahr um 795 Arbeitnehmer (1,4 Prozent).
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