Schwandorf
24.01.2019 - 16:38 Uhr

Arbeitsmarkt Schwandorf: Beschäftigung auf Rekordniveau

Der Arbeitsmarkt in der mittleren Oberpfalz war auch 2018 von einem Jobaufschwung geprägt. Diese Bilanz zieht Markus Nitsch, Chef der Agentur Schwandorf. Auch der Landkreis Schnitt profitiert von der Entwicklung.

Die Automobilindustrie - im Bild BMW Wackersdorf - gehört mit den Zulieferern zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Bild: Hösamer
Die Automobilindustrie - im Bild BMW Wackersdorf - gehört mit den Zulieferern zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region.

Die Arbeitslosigkeit ging laut der Jahresbilanz der Agentur für Arbeit weiter spürbar zurück. Die Arbeitslosenquote sank im Gesamtbezirk (Kreise Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg) von 3,0 Prozent im Vorjahr auf 2,7 Prozent im Jahr 2018. In allen drei Landkreisen im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf steht erneut bei der Arbeitslosenquote eine "Zwei" vor dem Komma.

"Der Wirtschaftsstandort mittlere Oberpfalz steht nicht still, sondern entwickelt sich dynamisch weiter. Immer weniger Menschen in der Region sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Das ist eine Entwicklung, auf die wir alle, die Betriebe, die Arbeitnehmer - und auch die Agentur - stolz sein können und sollten", bilanzierte Markus Nitsch, Chef der Agentur für Arbeit, in einer Pressemitteilung.

Unter Oberpfalz-Schnitt

Die Beschäftigung ist weiter gestiegen und die Arbeitslosigkeit gesunken, obwohl noch immer Flüchtlinge in Beschäftigung zu integrieren waren. Bei guter konjunktureller Lage, bei der sich gegen Ende des vergangenen Jahres eine Abschwächung abzeichnete, entwickelte sich demnach der Arbeitsmarkt positiv weiter. Die Erwerbstätigkeit stieg weiter an.

Im Landkreis Schwandorf waren im Jahr 2018 laut Zahlen der Agentur durchschnittlich 2 140 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit damit spürbar um rund 190 Personen oder 8 Prozent. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote ging von 2,8 Prozent im Jahr 2017 auf 2,5 Prozent im Jahr 2018 zurück. In der Oberpfalz lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2018 bei 2,6 Prozent (Vorjahr 2,9 Prozent). Kein anderer bayerischer Regierungsbezirk weise laut Agentur eine niedrigere Arbeitslosenquote auf, Schwaben liegt gleichauf.

Bei günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erreichte der Stand der Beschäftigung kaut Agentur einen neuen Rekordwert. Die auf hohem Niveau liegende Nachfrage nach Arbeitskräften schwächte sich ab. Beeinflusst war die Arbeitsmarktentwicklung im vergangenen Jahr erneut von der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Integration von Menschen, die in Deutschland Schutz suchen. Mit zukunftsgerichteten Programmen und Instrumenten werde dieser Aufgabe weiter begegnet. Nach Rechtskreisen betrachtet, ging die Arbeitslosigkeit im Schwandorfer Gesamt-Agenturbezirk im Bereich des SBG III um rund 170 Personen oder 4,4 Prozent leicht zurück. Im Rechtskreis SGB II "Hartz IV" sanken die Zahlen beachtlich, und zwar um rund 470 Personen oder 15,1 Prozent.

Die Zahl der neuen Arbeitslosmeldungen sank im Landkreis Schwandorf gegenüber dem Vorjahr um rund 310 Meldungen auf 9 980. Die Kräftenachfrage bewegte sich im Jahr 2018 weiter auf hohem Niveau. Im Laufe des Berichtsjahres meldeten Betriebe und Verwaltungen rund 5 520 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung, rund 930 Angebote oder 14,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Laut Agentur für Arbeit konnten Langzeitarbeitslose - also Personen, die bereits ein Jahr und länger arbeitslos sind - im Gesamtbezirk von der günstigen Entwicklung des Arbeitsmarktes profitieren. Im Jahr 2018 gab es durchschnittlich rund 1 260 Langzeitarbeitslose in den drei Landkreisen und der Stadt Amberg, 270 Personen oder 17,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Beschäftigung im Gesamtbezirk ist laut Agentur so hoch wie nie zuvor. Nach den aktuellsten Zahlen vom Juni 2018 waren 165 480 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren rund 3 590 Personen oder 2,2 Prozent mehr als im Jahr 2017. Der leichte Beschäftigungsanstieg erstreckt sich quer durch die Wirtschaftszweige.

Beratung wichtig

Beim Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit setzt die Agentur auf die Mitwirkung von geeigneten Partnern. Weiterhin von großer wirtschaftlicher Bedeutung werde es sein, den Menschen, die bislang nicht von der guten Entwicklung profitieren konnten, die Integration am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dabei will die Agentur für Arbeit wichtige Impulse für die Weiterbildung und Qualifizierung setzen. Ziel sei es weiterhin, junge Menschen gezielt zu unterstützen. Gerade an den Übergängen Schule und Berufsausbildung oder Studium bestehe oft Beratungsbedarf.

Ausblick auf 2019:

Positive Entwicklung

Trotz des gedämpften Wirtschaftswachstums prognostiziert die Agentur,, dass sich der regionale Arbeitsmarkt weiter günstig entwickelt. Voraussichtlich wird die Arbeitslosigkeit weiter – wenn auch etwas schwächer – sinken und die Beschäftigung auf stabilem Niveau bleiben. Die Agentur für Arbeit Schwandorf will im Jahr 2019 ein besonderes Augenmerk auf das Thema Langzeitarbeitslosigkeit richten. Ziel ist es, für Langzeitarbeitslose besondere Unterstützungsmöglichkeiten zu bieten, da es diesen Personen trotz guter Arbeitsmarktlage kaum gelingt, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Davon betroffen sind Menschen, die zu einem Großteil unbedingt wieder arbeiten möchten. Mit Lohnkostenzuschüssen für sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse oder die Übernahme von Weiterbildungskosten sowie die Übernahme der Kosten einer beschäftigungsbegleitenden Betreuung (Coaching) eröffnen sich für Langzeitarbeitslose neue Teilhabechancen und Beschäftigungsperspektiven.

 
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