Der stellvertretende Leiter des Landwirtschaftsamtes Regensburg-Schwandorf, Helmut Melchner, gab den BBV-Vertretern bei der Obmännerversammlung in der Miesberggaststätte in Schwarzenfeld zu verstehen: „Wer die Haltungsbedingungen erfüllt, für den können die Förderprogramme eine lukrative Geschichte sein“.
Beginn im nächsten Jahr
Der Einstieg in das Bundesprogramm zur Tierwohlförderung beginnt im nächsten Jahr bei der Schweinehaltung. Die Bundesregierung fördert den Umbau der Schweineställe mit bis zu 60 Prozent und gibt auch Zuschüsse zu den laufenden Kosten. Wer in den Genuss einer Förderung kommen will, muss den Stall tier- und umweltgerecht anlegen, den Tieren genügend Platz lassen und ihnen ausreichend Auslauf bieten. Zusätzlich unterstütze der Freistaat Bayern den Bau tierwohlgerechter Ställe für Schweine und Rinder mit jährlichen Ausgleichszahlungen, teilte Helmut Melchner den Landwirten mit.
Sein Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) ergänzt der Freistaat mit einem neuen „Bayerischen Moorbauernprogramm“ und gewährt den Landwirten Ausgleichszahlungen für umweltschonende Bewirtschaftungsmaßnahmen. Um den gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung zu tragen, werde das bewährte Kulap-Programm um neue Maßnahmen zum Gewässer-, Boden- und Klimaschutz sowie zur Förderung der Biodiversität und zum Erhalt der Kulturlandschaft ergänzt, so Melchner.
Schwierige Materie
Die Öko-Regelungen sind ein zentrales Element der „Gemeinsamen EU-Agrarpolitik“ (GAP) in der laufenden Förderperiode. „Sie aber machen GAP so kompliziert und selbst für unsere Mitarbeiter zu einer schwierigen Materie“, gibt der stellvertretende Behördenleiter zu verstehen. Wer Blühstreifen auf Ackerland anlege, vielfältige Kulturen anbaue oder die Felder ohne Pflanzenschutzmittel bewirtschafte, könne Ausgleichszahlungen beantragen.
Womit sich das Landwirtschaftsamt immer mehr befassen müsse, seien Stellungnahmen zu Flächennutzungsplänen, stellt der Behördenleiter fest. Die Energiegewinnung bekomme dabei den Vorrang vor der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen. Melchner muss zugeben: „Wir haben kaum noch die Möglichkeit, den Bau von Photovoltaikanlagen zu verhindern“.
Grenzsteine dokumentieren
Der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Nabburg, Christian Schmitz, informierte über die Folgearbeiten beim Bau des Süd-Ost-Links. Netzbetreiber Tennet habe sich bereiterklärt, die Kosten für die Beseitigung und Neusetzung der Grenzpunkte zu übernehmen. Schmitz bekam in dieser Woche die Nachricht, dass das Unternehmen im Frühjahr nächsten Jahres bei Pfreimd mit der Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses beginnen und den Leitungskorridor über Nabburg nach Schwandorf vorantreiben werde.
BBV-Kreisobmann Josef Irlbacher gab den Landwirten den Rat, die Grenzsteine zu dokumentieren und zu fotografieren, um hernach den alten Zustand wiederherstellen zu können.
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