Warum ist die Wiederverwertung von Bauschutt sinnvoll? Mit dieser Frage beschäftigt sich Bauingenieur Fabian Stubenvoll vom Institut Gauer in Regenstauf. Das Institut überprüft im staatlichen Auftrag Baustoffe auf ihre Umweltverträglichkeit. In Bayern fallen jährlich 50 Millionen Tonnen mineralischer Baustoffabfall an, dessen Verwendung das Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt. Die „sortenreine Trennung und Wiederverwertung der Materialien“ zählt Stubenvoll zu den „wirtschaftlich sinnvollsten Lösungsansätzen“ und sei einer Deponierung vorzuziehen.
Die Baustoffverordnung regelt, unter welchen Bedingungen das recycelte Material wieder verwendet werden kann. Die Firma Metz darf das Material eigenständig prüfen, steht aber zusätzlich unter externer Aufsicht. „Wir besitzen das fachliche und maschinelle Wissen und sind ein zertifizierter Fachbetrieb für Baustoff-Recycling“, betonte Geschäftsführer Christian Metz.
Material wird eingespart
Auf seinem Betriebsgelände im südlichen Schwandorfer Gewerbegebiet gewährte er einen Einblick in der Abläufe der Verwertung von Bauschutt. Mobile Bagger, die direkt an den Baustellen eingesetzt werden, zerkleinern mit Meißel, Zangen, Bohrer und Betonschere das Abbruchmaterial. Dieses wird dann mit Lastwagen nach Schwandorf transportiert und in einem Bauschutt-Brecher pulverisiert.
Bauingenieur Fabian Stubenvoll kennt die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile dieses Verfahrens: „Wir können damit eine große Menge natürlichen Materials einsparen, vor allem Beton als größten CO2-Sünder.“ Das recycelte Material werde nicht nur im Hochbau, sondern auch im Straßen- und Verkehrsflächenbau eingesetzt, so der Experte. Im Garten- und Landschaftsbau finde der Ersatzbaustoff Verwendung beim Anlegen von Schotterwegen und zum Füllen von Gabionen.
Raststätte als Paradebeispiel
Als Vorzeige-Projekt führte der Referent die im Jahr 2019 angelegte Autobahn-Raststätte „Fürholzen“ an. Auf dem 45 Hektar großen Gelände seien 240.000 Tonnen Recyclingmaterial verbaut worden. „Dadurch wurde eine gigantische Menge an Naturmaterial eingespart“, sagte der Vertreter des Prüfinstituts. Von der aktuellen Bewertung des Recyclingverfahrens erhoffe er sich Erleichterungen bei der Dokumentationspflicht. Landrat Thomas Ebeling vertrat ebenfalls die Meinung, dass die Baustoffverordnung viele Unternehmen abschrecke und deshalb dringend überarbeitet werden müsse.
Fabian Stubenvoll zählt Bauschutt zu den größten Abfallströmen. Er ist weitaus größer als der Hausmüll. Die besondere Herausforderung beim Recycling besteht darin, die verschiedenen Materialien aus den Abrissprodukten herauszufiltern: Beton, Holz, Glas, Asbest und Elektroteile. Der Prüfer nennt zehn unterschiedliche Stoffe, die bei unachtsamer Verwendung eine Gefahr für die Umwelt und das Grundwasser darstellen können. Das Schwandorfer Unternehmen Metz begann als Bagger- und Transportbetrieb für Abbruch- und Rückbauarbeiten.
Nach dem Umzug auf das Gelände in der Bellstraße hat sich der Betrieb mit der Entsorgung und Aufbereitung von Bauschutt- und Erdaushubmaterialien ein zweites Standbein geschaffen. Das Unternehmen beschäftigt 40 Mitarbeiter und ist in der gesamten Oberpfalz, vor allem im Raum Regensburg, tätig.
Organisiert wurde der Rundgang in der Firma von der CSU-Mittelstandsunion, einem Netzwerk von Unternehmen und Selbstständigen im Landkreis Schwandorf. Dieses greift regelmäßig innovative Ideen auf und stellt sie der Öffentlichkeit vor.
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