Während die Vertreter aus Schule, Politik und Wirtschaft den Absolventen "glänzende Perspektiven" in Aussicht stellten, fielen die Prognosen von Religionslehrer Wolfgang Rösch eher düster aus. Bei der Abschlussfeier der Fachbereiche "Metall- und Elektrotechnik" in der Eingangshalle des Berufsschulzentrums zitierte der Fachbereichsleiter "Katholische Religion" Papst Franziskus, der sich in seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si" um "das gemeinsame Haus der Menschen" sorgt. Finanzkrisen, Kriege, Umweltzerstörung: Rösch ruft zum Umdenken auf und ermuntert die jungen Leute, ihr "Lebensnavi" auf einen neuen Kurs auszurichten. "Wir sollten ein Gespür bekommen, dass wir miteinander unterwegs sind und es sich lohnt, gut zu sein", sagte der Religionslehrer.
Schulleiter Ralf Bormann gab den Absolventen dagegen den Rat mit auf den Weg: "Genießen Sie das Leben und denken Sie immer positiv." Und er empfahl den jungen Leuten, in der Oberpfalz zu bleiben, denn: "Hier spielt die Musik." Wer mit offenen Augen und wachem Verstand durchs Leben gehe, habe heute alle Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Verwirklichung. Der Oberstudiendirektor zeigte den Absolventen die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung über die "Berufliche Oberschule" auf und verriet: "Diesen Weg habe auch ich gewählt." Die Berufsschule habe den Grundstock für den beruflichen Aufstieg gelegt, unterstrich Ralf Bormann, der von den Jugendlichen Selbstbewusstsein und den Glauben an die eigene Stärken einfordert.
Sie werden gebraucht", rief Bernhard Stegerer den jungen Leuten zu. Der Innungsobermeister "Metall" ermunterte die Schulabgänger, die Zukunft zu gestalten. Das Leben in die Hand zu nehmen, war auch die Empfehlung von Dietmar Lenk, dem Obermeister der Innung Amberg. 17 000 Fachkräfte würden allein im Bereich der Industrie- und Handelskammer Oberpfalz fehlen, stellte IHK-Geschäftsstellenleiter Manuel Lischka fest. Dadurch entstehe ein "jährlicher wirtschaftlicher Ausfall von einer Milliarde Euro", hat der Kammervertreter hochgerechnet. Er hält die berufliche Qualifizierung mit Blick auf die Automatisierung und die Digitalisierung für wichtiger denn je und zitierte den amerikanische Autobauer Henry Ford, der einmal sagte: "Wer immer nur das tut, was er schon kann, wird immer der bleiben, der er schon ist".
Die besten Absolventen wurden ausgezeichnet. Das sind: Anlagenmechaniker Christian Schrott (Paa Haustechnik, Wölsendorf), Feinwerkmechanikerin im Maschinenbau Michaela Böhm (Mühlbauer GmbH, Runding), Industriemechaniker Sebastian Kölbl (Läpple Ausbildungs GmbH, Teublitz), Zerspanungsmechaniker Stefan Becher-Köppl (DTS Maschinenbau, Neunburg v.W.), Elektroniker für Betriebstechnik Fabian Rockinger (Baumann GmbH) und Maximilian Kehrer (TGW Software Service).
107 Absolventen der Fachbereiche "Metall- und Elektrotechnik" erhielten die Zeugnisse. 81 von ihnen mit dem Zusatz "Mittlerer Schulabschluss der Berufsschule", der sie zum Übertritt in die Berufliche Oberschule befähigt, die zum Abitur führt. Oberstudienrat Jochen Sobota ist neuer Abteilungsleiter im Fachbereich "Metall" und löst Studiendirektor Alois Meyer ab, der in die Schulleitung gewechselt ist. Gemeinsam mit dem kommissarischen Abteilungsleiter "Elektrotechnik", Andreas Sorgenfrei, moderierte er die Feier, die das Duo Carolin Mitlmeier (Gesang) und Günter Kohl (Gesang und Orgel) musikalisch umrahmte.
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