Maria Schubert ist evangelisch und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der katholischen Ruhruniversität in Bochum. Für ihr Buchprojekt „Katholischsein in den 1970er und 1980er Jahren“ befragt sie Zeitzeugen des WAA-Widerstandes und wertet Zeitungsberichte aus.
„Ich bin Historikerin und Wissenschaftlerin, keine Theologin“, erklärt die 36-jährige im Gespräch mit den Oberpfalzmedien. Deshalb spiele die Religionszugehörigkeit in ihrer wissenschaftlichen Arbeit keine Rolle. Dem christlichen WAA-Widerstand in der Oberpfalz will sie ein Kapitel in ihrem Buch widmen, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
Repressalien der Kirchenleitung ausgesetzt
Im Privatarchiv von Wolfgang Nowak findet sie alles, was sie braucht: Zeitungsausschnitte, Schriftwechsel mit den Kirchenoberen, Schriftstücke über den christlichen Widertand und Anweisungen der bayerischen Staatsregierung. Außerdem trifft sich die Autorin mit den katholischen Geistlichen Leo Feichtmeier, Andreas Schlagenhaufer und Richard Salzl, die wegen ihrer Anti-WAA-Haltung Repressalien der obersten Kirchenleitung ausgesetzt waren.
Zu den Gesprächspartnern gehören ferner Altlandrat Hans Schuierer und Irmgard Gietl, zwei Symbolfiguren des Widerstandes. Weil im Buch auch das Verhältnis der Kirche zu den „Grünen“ und zur Friedensbewegung thematisiert werden soll, spricht die Autorin mit Gisela und Klaus Pöhler, Brigitte Hese, Stefan Preisl und Rudi Sommer.
Eine "Goldgrube"
„Das ist ja eine Goldgrube“, stellte die Historikerin beim Durchstöbern der Akten fest. „Ich habe fleißig gesammelt und alles aufgehoben“, bestätigte Wolfgang Nowak. Er wartet immer noch darauf, „dass in der katholischen Kirche ein Umdenken einsetzt und dem Schutz von Natur und Umwelt mehr Bedeutung beigemessen wird“. Einen Anstoß dazu erwartet Nowak vom „Schöpfungstag“ des Bistums Regensburg am 25. September in Wackersdorf. Auf dem Programm steht dabei eine Exkursion mit Zeitzeugen zum Franziskusmarterl im Taxöldener Forst.
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