Schwandorf
18.02.2021 - 16:07 Uhr

Bündnis gegen Rechtsextremismus will Populisten die Stirn bieten

Die Teilnehmer an der Kundgebung entzündeten am Mönchsbrunnen Kerzen für die Corona-Opfer und legten eine Schweigeminute ein. Bild: Hirsch
Die Teilnehmer an der Kundgebung entzündeten am Mönchsbrunnen Kerzen für die Corona-Opfer und legten eine Schweigeminute ein.

Günter Kohl will den Populisten und Corona-Querdenkern nicht das Feld überlassen und verhindern, "dass das Andenken an die Opfer des Dritten Reiches verunglimpft wird". Der Sprecher des "Schwandorfer Bündnisses gegen Rechtsextremismus" verteidigt die "massiven Einschränkungen" und wirft den Kritikern "grenzenlosen Egoismus" vor.

"Solidarisch handeln statt querdenken". Dazu ermunterte der weitere Bündnissprecher Frank Möller die Teilnehmer an der Kundgebung am Sonntagabend auf dem Marktplatz. Er spannte ein Transparent um den Sockel des Mönchsbrunnens und entzündete ein Kerzenlicht für jedes der mittlerweile 109 Corona-Todesopfer im Landkreis.

Religionslehrer Günter Kohl ist Regionalbeauftragter für Demokratie und Toleranz an der "Staatlichen Schulberatungsstelle" der Oberpfalz und kämpft gegen jede Form von Rassismus an. Er wirft den Corona-Leugnern bei Vergleichen mit der NS-Diktatur "antidemokratische Hetze" vor. Günter Kohl hätte sich den Lockdown "noch konsequenter und härter" gewünscht angesichts der Virusmutationen. Der Sprecher nannte einige Querdenker der Stadt beim Namen und konnte über deren Ansichten nur den Kopf schütteln. "Man sollte ihnen nicht zu viel Platz einräumen, sie haben ihn nicht verdient", ist Günter Kohl der Meinung. Wenn aber KZ-Vergleiche herangezogen würden, müsse man reagieren und den Populisten die Stirn bieten.

Die Pflegedienstleiterin im Elisabethenheim, Lisa Falkinger, berichtete davon, "wie Infizierte innerhalb weniger Tage aus dem Leben scheiden". Unter körperlichen Schmerzen, Atemnot und Todesangst. "Corona zu leugnen, ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen", so die Altenpflegerin. Die anfängliche Skepsis unter den Mitarbeitern vor einer Impfung sei mittlerweile gewichen.

 
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