Angesichts der Pläne für einen weiteren Kiesabbau mit einer Größe von knapp 18 Hektar – das entspricht etwa 25 Fußballfeldern – nördlich des Schwandorfer Stadtteils Klardorf hat sich der Bund Naturschutz beim Erörterungstermin für den Erhalt der mehr als 10,5 Hektar Waldbestand eingesetzt. Auch angesichts der stark klimaschädlichen Auswirkungen dieses Vorhabens halte der BN die Pläne für unverantwortlich, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Vor allem die geplante Waldrodung am Rande des bestehenden Trinkwasserschutzgebiets ist für den BN nicht akzeptabel. Diese würde auch den Klimaschutzzielen widersprechen, da nicht nur in den Bäumen, sondern auch im Humus des Waldbodens große Mengen CO2 gespeichert sind, die dadurch weitgehend freigesetzt werden", wird Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent für die Oberpfalz, in der Mitteilung zitiert. Es wäre auch ein Widerspruch zur gesetzlich vorgeschriebenen Beachtung von Klimaschutzaspekten, sollte der betreffende Waldbestand zur Rodung freigegeben werden. Insbesondere bei diesem Waldgebiet, wo im Regionalplan kein Vorrang-, sondern nur ein Vorbehaltsgebiet für Rohstoffabbau vorgesehen ist, müssten auch andere wichtige Aspekte wie der Klima- und Artenschutz beachtet werden.
Klaus Pöhler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Schwandorf, ergänzt: „Durch den exzessiven Kiesabbau in der Landschaft entlang des Naabtals sind bereits in den letzten 50 Jahren etwa 100 Hektar Wald verloren gegangen". Das durch Rodung teilweise bedrohte Waldgebiet gehöre zu den letzten identitätsstiftenden Landschaftsteilen in diesem Bereich. Eine solche Häufung von Kiesabbauflächen auf eng begrenztem Raum sei nicht akzeptabel.
Damit würde dieser Naturraum und die dort lebenden Menschen unverhältnismäßig und überproportional belastet. Eine Ersatzaufforstung an anderer Stelle könne verlorengehende Waldfunktionen vor Ort nicht ausgleichen und bräuchte viele Jahrzehnte des Wachstums. Der Bund Naturschutz hat bei dem Erörterungstermin laut Mitteilung auch bemängelt, dass die Planung keinerlei Alternativenprüfung enthalte und habe darauf gedrängt, dass ein Abbau, der nur auf Flächen außerhalb des betreffenden Waldes durchgeführt wird, als Planungsalternative geprüft wird.
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