Binnen Monatsfrist ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Schwandorf um 511 Personen angestiegen. Dies hat laut Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf, mehrere Gründe: "Aufgrund der starken Bedeutung der Außenberufe im Landkreis steigt die Arbeitslosigkeit in der witterungsbedingten Saisonpause jedes Jahr an", sagte Lang laut einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit.
Hinzu komme in diesem Jahr der verstärkte Zugang in die Arbeitslosigkeit aufgrund der Fluchtmigration und die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage in einigen Branchen. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass viele freigestellte Arbeitnehmer mit dem Start der Saison im Bau- und Baunebengewerbe wieder eine Beschäftigung aufnehmen werden. "Das weiterhin sehr gute Stellenangebot im Landkreis führt dazu, dass insbesondere Fachkräfte selten von längerer Arbeitslosigkeit betroffen sind", betonte Lang weiter.
Mitte des Berichtsmonats waren im Landkreis Schwandorf 3.259 Personen arbeitslos gemeldet, 363 Arbeitnehmer mehr als im Januar 2023. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 3,7 Prozent. Im Januar vergangenen Jahres betrug die Quote 3,3 Prozent.
Fachkräftemangel weiter ein Thema
Wie die Agentur weiter berichtet, ist der Fachkräftemangel weiterhin quer durch alle Branchen ein Thema. Gemeinsam mit den Betrieben suche der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Jobcenter und Arbeitsagentur nach Besetzungsmöglichkeiten. Dabei komme gerade Menschen mit Migrationsgeschichte eine immer wichtigere Bedeutung zu, berichtet der Arbeitsmarktexperte.
Gerade die Personengruppe mit ausländischen Wurzeln habe den Aufwuchs an Beschäftigung in den vergangenen Jahren getragen. Sie sei damit ein wichtiger Faktor für die Fach- und Arbeitskräftesicherung. "Deshalb laufen viele gemeinsame Aktivitäten von Agentur und Jobcenter, um nach Ende der Sprach- und Integrationskurse eine schnelle Einmündung in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu unterstützen", so Lang weiter.
Mitte Januar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.614 Stellenangebote gemeldet und damit 67 Offerten weniger als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 267 Stellen und somit 57 Offerten mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 722 Personen arbeitslos und somit 52 Arbeitnehmer mehr als im Januar 2023. Im Gegenzug beendeten 202 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 17 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Pflegekräfte gesucht
Ein Blick in die Branchen: Im aktuellen Berichtsmonat waren die Arbeitgeber laut Mitteilung verhalten bei Stellenneumeldungen im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Unverändert hoch ist der Arbeitskräftebedarf allerdings im Pflegebereich. Die Personaldienstleister zeigten sich zu Beginn des neuen Jahres bei Stellenneumeldungen gegenüber dem Vorjahresmonat zurückhaltend. Der Bestand an offenen Stellen liegt jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Vorsichtig optimistisch zeigt sich die Baubranche, die trotz des Saisonendes weiterhin nach Arbeitskräften sucht.
Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, stieg die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 2.058 Personen. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 9.968 Personen arbeitslos gemeldet, 886 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,9 Prozentpunkte auf nunmehr 4,1 Prozent. Im Januar 2023 lag die Quote bei 3,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell im Landkreis Amberg-Sulzbach mit 3,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Landkreis Schwandorf (3,7 Prozent), dem Landkreis Cham (4,3 Prozent) und der Stadt Amberg (5,9 Prozent).
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