Im Stadtsüden gibt's einen genehmigten Standort für einen großen Supermarkt: Das Kaufland-Grundstück an der Industriestraße. Die Immler-Stiftung hat dort Baurecht für einen neuen Markt. Schon im Oktober war zu hören, dass der Abriss des ehemaligen Marktes geplant werde. Aktuell rührt sich hier aber wenig. Die Verkaufsflächen des ehemaligen Kauflands sind Teil des Einzelhandels-Entwicklungskonzepts, das der Stadtrat beschlossen hat.
Zusätzliche Verkaufsflächen für Edeka in einer Größenordnung von etwa 3000 Quadratmetern plant nun die Ratisbona Projektentwicklung an der Regensburger Straße auf dem Maschek-Gelände. Ist das zu viel? Ein Gutachten der Ratisbona sieht "keine wesentlichen Beeinträchtigungen des zentralen Versorgungsbereichs". Die Stadt hat das Gutachten laut Baudirektor Reinhard Schade auf Plausibilität prüfen lassen. Danach stellt der Standort "keine sinnvolle und wünschenswerte Ergänzung des Nahversorgungsangebotes dar". Daraufhin hat die Ratisbona nachgebessert - ob die Einschätzungen jetzt plausibel sind, hat die Verwaltung nicht mehr prüfen lassen. Denn die Projektentwickler wollen weitere Fragen erst weiter bearbeiten, wenn das Verfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan läuft.
Das leitete der Planungsausschuss am Dienstag trotz einiger Bedenken ein. Andreas Wopperer (CSU) führte die schwierige Verkehrserschließung ebenso an wie die Lärmproblematik. Schließlich soll direkt neben dem Grundstück eine große Wohnanlage entstehen (wir berichteten). Außerdem: Ein "Edeka" an der Regensburger Straße bedeute wohl das Ende des Standorts an der Dachelhofer Straße.
"Es gibt andere Ortsteile, wo uns ein Markt besser gefallen würde", sagte Manfred Schüller (SPD) und nannte Fronberg oder Krondorf. Marion Juniec-Möller (Grüne) pflichtete ihm bei. Die Verträglichkeit müsse unbedingt geprüft werden. "Ich bin sehr skeptisch, dass wir das zu einem guten Ergebnis kommen können", sagte Juniec-Möller, besonders mit Blick auf die Erschließung. Eine Absage wollte der Ausschuss dem Vorhaben nicht erteilen - auch, um nicht letztlich vor zwei Brachen und ohne Markt im Stadtsüden da zu stehen. Nur Kurt Mieschala stimmte gegen die Pläne. Er äußerte erhebliche Bedenken wegen der Vereinbarkeit mit dem Entwicklungskonzept.
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