Zum neunten Mal organisierte der Verein die Zukunftspreisvergabe. In diesem Jahr war die Kategorie Kultur an der Reihe. Zur großen Abschlussveranstaltung, die am Donnerstag Abend im repräsentativen ZMS-Saal in Dachelhofen stattfand, hießen Vereinsvorsitzender Alois Hagl und -geschäftsführer Christian Meyer über 150 Besucher aus dem Landkreisgebiet willkommen. Hagl betonte einleitend, dass es dem Verein darum geht, die Attraktivität des Landkreises zu sichern und weiter auszubauen. Dazu wolle er alle verfügbaren Kräfte bündeln und Potenziale ausschöpfen. Mit dem Zukunftspreis möchte er Leistungen würdigen, die den Landkreis positiv beeinflussen und das gute Image nach außen tragen. "Kulturell ist bei uns viel geboten - es lohnt sich wirklich, in diesem Landkreis zu leben", betonte er in Bezug auf das Thema des Abends.
Landrat Thomas Ebeling freute sich, dass die Preisvergabe im ganzen Landkreis starke Resonanz findet. Die alljährliche Gala sei mittlerweile zu einem Highlight in so manchem Terminkalender geworden.
Nach einem Impulsvortrag der aus Winklarn stammenden Intendantin des Festivals junger Künstler in Bayreuth, Sissy Thammer (Bericht folgt), präsentierte ein Snapshot-Film die 29 eingereichten Bewerbungen und Nominierungen, unter denen eine siebenköpfige Jury die Qual der Wahl hatte. Drei Laudatoren verkündeten schließlich, wer sich in diesem Jahr über einen der begehrten Zukunftspreise freuen durfte.
Viermal große Freude
In der Rubrik "Heimat und Brauch" ging er an den Klöppelkreis Schönsee-Stadlern-Tiefenbach. Vor einem historischen Hintergrund hat er die Fertigkeit des Spitzenklöppelns zeitgemäß gewandelt. Durch die Belebung und Weiterentwicklung trug er maßgeblich zum Erhalt dieser Kunst in der Oberpfalz bei.
In der Sparte "Theater" bekam ihn das Ovigo-Theater aus Oberviechtach zugesprochen, das 2012 aus dem Ortenburg-Gymnasium hervorgegangen war. Aus zunächst vier Leuten wuchs der Verein mittlerweile auf 86 Mitglieder mit Akteuren von 4 bis 73 Jahren an. Er hat zwar (noch) keinen eigenen Spielort, ist aber inzwischen auf vielen Bühnen im Landkreis präsent. Die Ensembles zeigen sich kreativ und bringen einen Krimi genauso gut wie ein Musical oder Kinder-Theater zur Geltung.
In der Abteilung "Kunst" gab es eine strahlende, junge Siegerin. Dass sie den Preis bekommen würde, damit hatte die 32-jährige Miriam Maria Ferstl aus Seebarn bei Neunburg, die übrigens am Oberviechtacher Gymnasium das Abitur gemacht hatte, überhaupt nicht gerechnet. Die seit 2015 freischaffend arbeitende Fotografin setzt ihre Faszination für das Licht um. Sie rückt Kronleuchter in Sakralbauten genauso in den Fokus wie die Herstellung von Kristallglas. Die Künstlerin ist mittlerweile in ganz Europa auf Achse, aber immer noch in der Oberpfalz zuhause.
Zusätzlich zu den drei Zukunftspreisen ermöglichte es Festrednerin Sissy Thammer, einen Sonderpreis zu vergeben. Er ging an die Linden-Grundschule in Schwandorf, die Kinder aus 33 Nationen besuchen, für ihr Multi-Kulti-Projekt.
Skulptur von Schinner
Als Symbol für den Zukunftspreis diente auch in diesem Jahr wieder eine Bronze-Skulptur, die der Nabburger Bildhauer Paul Schinner zum Start der Preisvergabe im Jahr 2010 geschaffen hatte. Für die musikalische Begleitung der Gala-Veranstaltung sorgte das Saxofon-Quartett "Sax Attack" unter der Leitung von Thomas Rappl aus Burglengenfeld.
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