Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum bauen zahlreiche Helfer im gesamten Landkreis Schwandorf wieder Amphibienschutzzäune auf. „Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft", erklärt Oskar Deichner, Biologe bei der Kreisgruppe Schwandorf, in einer Pressemitteilung des Bund Naturschutz. Deshalb seien in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite.
Bis etwa Mitte April müsse man auf den Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind, so Deichner weiter. Im Landkreis Schwandorf befinden sich Amphibienzäune bei Schwandorf/Neukirchen, Burglengenfeld, Nabburg, Trisching, Pfreimd, Trausnitz und Pullenried. Insgesamt sind laut Mitteilung acht Schutzzäune aufgebaut. Etwa 30 ehrenamtliche Helfer betreuen über vier bis acht Wochen lang die Übergänge. Im vergangenen Jahr konnten auf diese Weise etwa 3100 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. Im Jahr 2014 waren es 3900 und in 2012 noch 6500 Tiere.
Deichner wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis Schwandorf an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht. Viele Helfer würden in die Jahre kommen. Nun hofft der BN, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Aktuell würden für den Zaun bei Burglengenfeld noch Helfer gesucht.
Der Bund Naturschutz bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme. Dazu zählt die Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen. Außerdem sollten Autofahrer an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer am Straßenrand Tiere achten und ihr Tempo auch auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, an denen keine Warnhinweise aufgestellt sind, reduzieren. Wer eine Stelle entdeckt hat, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist, kann sich per Mail (amphibien[at]bund-naturschutz[dot]de) mit den Naturschützern in Verbindung setzen.
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