Schwandorf
03.04.2023 - 10:55 Uhr

Eichhörnchen-Zähler auch im Landkreis Schwandorf unterwegs

Seit drei Jahren sammelt der Bund Naturschutz mit Hilfe von Bürgern Daten über Eichhörnchen. Über 45.300 wurden in Bayern seitdem gemeldet. Der Jahresvergleich zeigt, dass die Eichhörnchenzahlen stark schwanken. Gründe dafür gibt es viele.

Auch im Landkreis Schwandorf werden Daten über Eichhörnchen gesammelt. Bild: Sonja Kreil/exb
Auch im Landkreis Schwandorf werden Daten über Eichhörnchen gesammelt.

Im Frühjahr 2020 startete der Bund Naturschutz (BN) das großangelegte Projekt „Eichhörnchen in Bayern“. Interessierte können über eine App oder die BN-Webseite melden, wann und wo sie Eichhörnchen entdeckt haben. Bis heute kamen laut einer Mitteilung des BN so über 35.500 Meldungen mit insgesamt 45.300 Tieren zusammen.

Allein im Landkreis Schwandorf wurden seit Projektstart von 149 Personen über 200 Tiere gemeldet. Dieses Ergebnis zeige, dass sich viele Menschen für Eichhörnchen begeistern, erklärt Biologe Oskar Deichner von der BN-Kreisgruppe Schwandorf laut Mitteilung. Bisher jedoch schwanken die Zahlen extrem. „Das kann viele Gründe haben. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass Lebensraumveränderungen, Nahrungsengpässe und die langen Hitzeperioden der letzten zwei Sommer eine Mitschuld tragen“, so der Biologe.

Grundsätzlich gilt: Eichhörnchen folgen dem Nahrungsangebot und die Tiere brauchen samentragende Bäume, um zu überleben. „Derzeit melden uns die Teilnehmer ihre Beobachtung überwiegend aus dem städtischen/kommunalen Gebiet, Gärten und Parkanlangen. Gibt es dort durch lange Trockenperioden kaum Nahrung und Wasser, wandern viele Jung- und Alttiere ab", so Deichner. Nach drei Jahren Projektlaufzeit seien Interpretationen aber schwierig. Gute Aussagen ließen sich erst treffen, wenn man über die nächsten Jahre hinweg viele Daten aus allen Naturräumen erhalte und diese dann miteinander vergleiche.

Die Teilnahme am Projekt soll nochmals weiter verbessert werden. Deshalb plant der BN, seine Melde-App zu überarbeiten und die Datenabfrage anzupassen. „Wir haben viele Rückmeldungen zu überfahrenen Eichhörnchen bekommen. Diese Meldeoption gibt es bisher nicht. Das möchten wir gerne ändern", erklärt Deichner. Ebenso sei die Information interessant, an welchen Orten früher häufig Eichhörnchen beobachtet wurden und heute nicht mehr.

Außerdem denkt der BN über das Integrieren von standortbasierten Push-Messages nach, welche die Teilnehmer daran erinnern sollen, Eichhörnchen an Orten zu suchen, an denen Beobachtungen fehlen – wie zum Beispiel im Wald.

 
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