Schwandorf
26.05.2019 - 11:14 Uhr

EU-Zuschüsse sorgen für Schwung

Die EU hat zahlreiche Projekte in der Region möglich gemacht. Die Bandbreite reicht von Stellwänden für eine Ausstellung bis hin zur Sternwarte Dieterskirchen.

Die Minigolfanlage am Steinberger See ist nur eines von vielen Projekten, das mithilfe von EU-Geldern umgesetzt worden sind. Bild: Christopher Dotzler
Die Minigolfanlage am Steinberger See ist nur eines von vielen Projekten, das mithilfe von EU-Geldern umgesetzt worden sind.

Bei Diskussionen um die Sinnhaftigkeit der EU fällt immer wieder die Kritik, dass sie zu bürokratisch arbeitet und wenig greifbar ist. Ein Irrglaube. Betrachtet man den Landkreis Schwandorf, hat die EU seit 2014 etliche Projekte gefördert. 1,858 Millionen Euro gab es aus Brüssel. In Bayern gibt es 68 Lokale Aktionsgruppen (LAG), die sich darum kümmern, die Förderungen für ihre Region sinnvoll abzugreifen.

Stephanie Wischert zeichnet für die Reginalentwicklung im Landkreis Schwandorf verantwortlich. Sie zählte bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien eine ganze Reihe von Projekten auf, die in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt worden sind: Die einheitliche Radwegbeschilderung im Landkreis, die Seenland-Zillen oder die Wander- und Pilgerstation Türmerhaus etwa. Jüngst gab es Leader-Mittel für einen Parkour-Park in Schwarzenfeld und ein Radwegekonzept für den Landkreis. Pressesprecher Hans Prechtl, der am Gespräch ebenfalls teilnahm, erklärte: "Die Sternwarte Dieterskirchen ist unser Vorzeigeprojekt." Im Oktober 2014 ist eine Sternwarte in dem 1000 Einwohner zählenden Ort eröffnet worden. Mittlerweile hat die Einrichtung über 15 000 Besucher angezogen. Auch "andere spannende Projekte wie der Minigolf-Park am Steinberger See" (Prechtl) hätte es ohne die Förderungen nicht gegeben. Es sind aber auch schon Stellwände für eine Ausstellung der Dorfgemeinschaft Saltendorf (bei Teublitz) gefördert worden. Die Bandbreite ist groß.

Wischert berichtet, dass es für die Projekte mindesten 50 Prozent an Fördermittel gibt. Der restliche Summe muss Ko-finanziert werden. Bei der Sanierung des Türmerhauses behalf sich der Oberpfälzer Waldverein etwa mit eigenen Mitteln, Spenden und Steuerrückerstattungen. "Von der ersten Sitzung bis zur Anerkennung eines Projekts vergehen in der Regel etwa zweieinhalb Jahre", berichtet Wischert.

Das Leader-Maßnahmenprogramm und der EMFF (Europäische Meeres- und Fischereifonds) der Europäischen Union laufen im Jahr 2020 aus. "Es wird auf jeden Fall weitergehen", sagt Wischert im Hinblick auf künftige Förderprogramme. Allerdings kann es sein, dass im kommenden Jahr ein EU-Einzahler fehlt, sollte der Brexit nun tatsächlich über die Bühne gehen.

Zuschüsse und Projekte:

1,1 Millionen Euro an Zuschüssen sind in der Förderperiode zwischen 2014 und 2020 in Einzelprojekte geflossen, 400 000 Euro gab es für Kooperationen. Mittlerweile sind 300 000 Euro aus den Restmitteln des Leader-Gesamttopfes sowie 58 000 Euro aus dem Nachtragshaushalt 2018 hinzugekommen. Zu den EU-geförderten Projekte, die mittlerweile umgesetzt worden sind zählen das lebendige Dorf des Heimatvereins Seebarn, neun Mehrgenerationenplätze, der Dorfladen Trausnitz, das Stadtmuseum Pfreimd, das Dorfgemeinschaftshaus Gleiritsch, der Klöppeltrafo Schönsee, Dirt-Bike Park Neunburg, Zillenrundfahrt auf der Naab und die Unterstützung von Bürgerengagement. Außerdem gab es für folgende Kooperationen Zuschüsse: Tracht im Blick, Fünf-Flüsse-Radweg, Radrunde Oberpfälzer Wald.

Von der ersten Sitzung bis zur Anerkennung eines Projekts vergehen in der Regel etwa zweieinhalb Jahre

Stephanie Wischert, Regionalmanagment Landkreis Schwandorf

Stephanie Wischert, Regionalmanagment Landkreis Schwandorf

Die Sternwarte Dieterskirchen ist unser Vorzeigeprojekt.

Pressesprecher Hans Prechtl

Pressesprecher Hans Prechtl

 
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