(td) Nachwuchs, Elternzeit und die Pflege von Angehörigen: Arbeitnehmer sind nicht nur in der Firma gefordert, sondern auch zu Hause. Damit die Herausforderungen gemeistert werden können, sollten die Betriebe ihren Beschäftigten familienfreundliche Angebote machen. Wie das gehen kann, darüber informierten als Organisatoren die IHK in Person von Manuel Lischka und das "Lokale Bündnis für Familien im Landkreis Schwandorf", vertreten durch Dorothea Seitz-Dobler, im Charlottenhof der Handwerkskammer. Auch Bernhard Lang von der Arbeitsagentur wies auf die Bedeutung des Themas hin.
Die Veranstalter sind überzeugt: Familienfreundliche Personalpolitik bringe Unternehmen voran, mache sie attraktiv und erfolgreich. Firmen jeder Größe bieten zwischenzeitlich unterschiedlichste Maßnahmen an. Derzeit rücken Themen wie Väterfreundlichkeit, Eltern- und Pflegezeit oder mobiles Arbeiten neu in den Mittelpunkt der Diskussion.
Alltag oft problematisch
Kirsten Frohnert, die das Netzwerkbüro "Erfolgsfaktor Familie" der DIHK leitet, wies darauf hin, dass die Unternehmenskultur über gute Vereinbarkeit und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheidet. Das sei das Ergebnis der Studie "Familienfreundliche Unternehmenskultur". Sie zeige, dass es teils große Unterschiede gibt, wie Beschäftigte und Arbeitgeber Angebote zur Vereinbarkeit im Unternehmen wahrnehmen. Unternehmen sehen sich insgesamt und in einzelnen Aspekten deutlich positiver als Beschäftigte. So denken 44 Prozent der Arbeitgeber, ihre Unternehmenskultur sei sehr familienfreundlich - fast doppelt so viele wie Beschäftigte (24 Prozent).
Die Familienfreundlichkeit in der Wirtschaft habe in den vergangenen zehn Jahren zugenommen. Allerdings hakt es häufig noch im Alltag - zum Beispiel, wenn die Inanspruchnahme von familienfreundlichen Angeboten nicht breit akzeptiert ist oder für Beschäftigte mit negativen Konsequenzen verbunden sein kann. Frohnert riet unter anderem zu mehr interner Kommunikation: "Die besten Angebote helfen niemandem, wenn keiner davon weiß."
Jasmin Kiefmann, die Digitalisierungs-Koordinatorin der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, beleuchtete in ihrem Beitrag das Thema "Arbeitswelt 4.0" und deren Auswirkungen auf das Handwerk. Über Datensicherheit im Homeoffice sprach danach Stefan Michl, der Geschäftsführer der Itago Systems GmbH.
"Wo stehen die Betriebe?" lautete die abschließende Frage mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer Arbeitswelt 4.0. Mit Praxisbeispielen aus der Region warteten dabei Manuel Paulus (Deutsche Systemhaus), Peter Wild (Sparkasse Schwandorf) und Schreiner Michael Bräu in einer Talkrunde auf.
Die besten Angebote helfen niemandem, wenn keiner davon weiß.
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