Der Patenverein SC Ettmannsdorf erklärte sich bereits vor Wochen bereit, den FC Schwandorf bei sich aufzunehmen. Nun sprachen sich bei der Versammlung in der Oberpfalzhalle auch die FC-Mitglieder dafür aus. Jetzt ist der Weg frei für eine Verschmelzung der beiden Clubs zum neuen Verein SV Schwandorf-Ettmannsdorf.
Mit dem Eintrag ins Vereinsregister nimmt gleichzeitig auch der neu gewählte Vorstand seine Arbeit auf. Vorsitzender ist Klaus Köhler (SC Ettmannsdorf), zweiter Vorsitzender Rainhard Mieschala (FC Schwandorf) und dritter Vorsitzender Norbert Frank (SC Ettmannsdorf). Das Amt des Schatzmeisters übernehmen Michael Zentner (FC Schwandorf) und Jana Reil (SC Ettmannsdorf), das der Schriftführer Carolin Mathes und Maximilian Schneid (beide FC Schwandorf). Als Beisitzer gehören dem Vorstand Horst Hohler, Peter Würfel (beide SC Ettmannsdorf), Peter von der Sitt und Kurt Mieschala (beiden FC Schwandorf) an.
Zwei Gegenstimmen
Zwei der 43 anwesenden FC-Mitglieder stimmten gegen den Verschmelzungsvertrag. Zu ihnen gehörte Konrad Haußner, der Jahrzehnte lang als Funktionär in der Fußballabteilung tätig war. Er blickt zurück auf die Erfolge des FC Schwandorf im Fußball, Boxen, Schwimmen und in der Leichtathletik, „die den Verein weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt gemacht haben“.
Konrad Haußner erinnert an die Fusionsgespräche der beiden Vereine in der Vergangenheit, die immer am SC Ettmannsdorf gescheitert seien. Jetzt habe sich der FC Schwandorf endgültig über den Tisch ziehen lassen. Der langjährige Funktionär nennt dazu einige Hinweise. Hauptspielfeld für die Fußballer bleibe der SC-Platz, Vereinsmittelpunkt das SC-Sportheim.
Kritik von langjährigem Mitglied
Das neue Logo sei eine Blaupause des bisherigen SC-Emblems. Und der Vorsitzende des neuen Vereins sei ein Ettmannsdorfer. Haußners Fazit: „108 Jahre nach der Gründung hört das FC-Herz auf zu schlagen“. Er persönlich ziehe die Konsequenzen daraus und werde den FC Schwandorf nach 55-jähriger Mitgliedschaft verlassen.
Das Gleiche hat auch Richard Ettl vor, der von 2002 bis 2011 Vorsitzender des FC Schwandorf war. Er erinnert sich an Verhandlungen zwischen beiden Vereinen, "die damals noch auf Augenhöhe geführt wurden". Der aktuelle Verschmelzungsvertrag begünstige dagegen einseitig den SC Ettmannsdorf. Richard Ettl kann dem neuen Konstrukt nichts abgewinnen und überlegt sich deshalb, den FC Schwandorf nicht nur zu verlassen, sondern auch den Titel des "Ehrenvorsitzenden" zurückzugeben.
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