Der Name Marlies Hoffmann ist fest mit dem Aufschwung verbunden, den die Mädchenrealschule St. Josef in den zurückliegenden Jahren genommen hat. Hoffmann, heute 63, hat vor 34 Jahren an der Schule als Lehrkraft begonnen und wechselte vor 21 Jahren auf den Chefsessel. Das waren damals bewegte Zeiten, nachdem 2002 der Orden der Dominikanerinnen die Einrichtung nicht mehr halten konnte. Mit beispiellosem Engagement, nicht zuletzt von Marlies Hoffmann, wurde ein neuer Träger gefunden und St. Josef aus- und umgebaut. Heutzutage zählt sie zu den herausragenden Schulen der Oberpfalz.
Auf diese Jahre 2002/2003, die Schule und Chefin gleichermaßen prägten, gingen mehrere Redner ein, die bei dem Festakt zur Verabschiedung sprachen. Man hatte sich vorher bereits in der Kirche St. Josef zu einem Gottesdienst eingefunden, den vier Geistliche in Konzelebration feierten. Dabei wurde auch ein 30 Meter langer Regenbogen aus Stoff gespannt. Wer sich erinnern konnte, der wusste, dass dies eine Geste war, die auch auf die wechselhafte Geschichte der Schule verwies: Denn dieser Regenbogen kam im Jahr 2003 zum ersten Mal zum Einsatz, als im Regensburger Dom eine Dankmesse zur Rettung der Schule gefeiert wurde.
Auf den „Aufmarsch in Regensburg“, als die Schließung der Schule bevorstand, ging denn auch Direktor Johannes Neumüller von der Schulstiftung der Diözese Regensburg ein, der neben der Pensionierungsurkunde eine Auszeichnung des Katholischen Schulwerks für Marlies Hoffmann dabei hatte. Die scheidende Realschuldirektorin i.K. (im Kirchendienst) sei ein „erfahrenes Zugpferd“, lobte der Domdekan. Er skizzierte Hoffmanns Werdegang: Nach einem Deutsch- und Geografiestudium sei sie im September 1985 als Lehrerin an die damalige Dominikanerinnenschule gekommen. 1998 wurde Hoffmann die erste weltliche Leiterin der Schwandorfer Mädchenrealschule. Mit ihr sei stets eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich gewesen“.
Die Liste der Grußredner eröffnete der katholische Dekan Hans Amann, der Hoffmann als „First Lady“ titulierte und versicherte, „die Kirche in der Region ist stolz auf diese Schule“. Oberbürgermeister Andreas Feller sprach davon, dass die scheidende Chefin die Schule „mit Herzblut gerettet und dann saniert“ habe und dankte für das gute Miteinander. Ähnlich äußerte sich MdL Joachim Hanisch als Stellvertreter des Landrats: „Sie haben Spuren hinterlassen im Schulleben des Landkreises.“ Auch Bundestagsabgeordneter Karl Holmeier war voll des Lobes.
Nach einer Diaschau mit Bildern aus den letzten dreieinhalb Jahrzehnten, nach Aufführungen von Schülerinnen und Lehrkräften auf der Bühne, Dankesworten von Kolleginnen und Kollegen, der SMV-Vertreterinnen Emilie Rester und Katharina Köhler, Elternbeiratsvorsitzender Brigitte Füßl und Fördervereinsvorsitzender Petra Froschauer gab es vom Kollegium ein E-Bike samt Zubehör als Abschiedsgeschenk.
In ihrer abschließenden Rede versicherte Marlies Hoffmann, „meine Aufgaben haben mich erfüllt und ich habe immer gern gearbeitet“. Fehlen würden ihr „die Mädchen, der Teamgeist und die Freundschaften, die sich auf dem langen Weg von der drohenden Schließung hin zu einer sicheren Zukunft der Schule gebildet haben“.
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