Im Jahre 1956 gründete der frühere Leiter des Kreisgartenamtes, Werner Kraml, die Vereinigung der Gartenpfleger. Kümmerten sich die Mitglieder damals vor allem um den Obstanbau, so steht heute die Ökologie im Vordergrund. In diesem Jahr macht der Verband die Saatguternte zum Schwerpunktthema. Vorsitzende Petra Schmid kündigte dazu beim Gartenpflegertreffen am Freitag im Tierzuchtzentrum in Schwandorf Seminare, Vorträge und Ausstellungen an. Sie spürt ein Umdenken in der Gesellschaft und stellt fest: "Die Menschen haben während Corona mehr Zeit in der Natur und im Garten verbracht". Die stellvertretende Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine, Agnes Feuerer, freute sich, "dass immer mehr Frauen die Prüfung zum Gartenpfleger ablegen".
Tipps vom Fachmann
In seinem Fachvortrag empfahl Diplom-Ingenieur (FH) Thomas Riehl (Estenfeld) den Anbau von Beerenobst im Hausgarten, "denn dann hat man immer etwas zum Naschen". Und der Pflegeaufwand sei "überschaubar". Bei der Himbeere rät der Sachverständige zu "großfruchtigen Sorten, die auch gut schmecken". Etwa die "Golden Bliss". Das Besondere an dieser "saftigen, süßen Frucht" sei nicht nur das Aroma, sondern vor allem ihre gelborange Farbe. Weniger zu empfehlen seien dagegen die violette "Purple Raspberry" und die "Schwarze Himbeere". Wer die Erde mit Kompost durchmische und Gerüstsysteme verwende, fördere das Wachstum der Himbeere, so der Referent. Rutenkrankheiten wie Grauschimmel oder Wurzelfäule ließen sich durch Wegschneiden der Triebe verhindern. Ebenso der Befall mit Himbeerkäfer und Gallmücke. Zu den "neuen Krankheiten" zählt Thomas Riehl den "Sonnenbrand", verursacht durch langanhaltende Hitzetage. "Der Klimawandel macht sich auch im Hausgarten bemerkbar", stellt der Experte fest.
Die "Loch Ness" zählt Riehl zu jenen pflegeleichten Brombeersorten. Die langtraubige Johannisbeersorte "Rovada" schmecke nicht nur fruchtig, sondern eigne sich auch für Dekorationen. Als "dankbare Sorten" stuft der Sachverständige die Kulturheidelbeeren ein, die mit dem Wurzelballen eingepflanzt, kräftig gewässert und mit Rindenmulch abgedeckt werden sollen. "Tafeltrauben" könnten an sonnigen Hängen oder Mauern gepflanzt werden und seien pflegeleicht. "Da kann man nicht viel falsch machen".
Das Team an der Spitze
Die Gartenpfleger wählten einen neuen Vorstand, dem folgende Mitglieder angehören: Vorsitzende Petra Schmid (Schwandorf), stellvertretende Vorsitzende Heidi Schmid (Muschenried) und Wolfgang Grosser (Wundsheim), Kassier Martin Merl (Schwandorf), Schriftführerin Maria Treiber (Neunaigen), Beisitzer Johann Albang (Niesaß), Agnes Feuerer (Bruck), Romana Kramer (Winklarn), Reinhold Kumeth (Pfreimd), Martin Mayr (Neukirchen-Balbini), Gerhard Meindl (Trausnitz), Georg Müllner (Teublitz), Johann Nirschl (Katzdorf), Anton Schießl (Schwarzhofen), Michael Schießl (Asbach), Helmut Schönberger (Schmidgaden), Franz Sieß (Schwandorf) und Susanne Ziereis (Pertolzhofen). Kassenprüfer: Gertraud Portner (Oberviechtach) und Josef Baumer (Teunz).
Angebot der Gartenpfleger
- Programm:12. März: Beteiligung am Saatgutfestival in Oberviechtach; 17./18. März: Gartenpfleger-Aufbaukurs auf Bezirksebene in Sinzing-Eilsbrunn; 7. Mai: Beteiligung am Frühlingsmarkt im Freilandmuseum Neusath mit dem Thema „Saatgut“; 15. Oktober: Beteiligung am Kirchweihmarkt im Freilandmuseum Neusath.
- Führungen: Von Mai bis September sind Führungen durch die Staudengärtnerei Seidl in Burglengenfeld, den Hos`n-Hof in Oberkatzbach, den Heidelbeerhof Mulzer in Naabsiegenhofen, den Bio-Gemüseanbaubetrieb Dahlem in Neuenschwand und die Mosterei mit Streuobstanbau im Hansenrieder Land geplant.
- Kurse: 13. bis 16. März: Obstbaumschnitt; 17. März: Schnitt von Sträuchern und Rosen; 29. April: Veredeln von Kernobst; 23. Juni: Ökologie im Garten; 22. September: Gartengestaltung, Düngerlehre, Bodenkunde und Kompostierung; 23. September: Pflanzenschutz und Obstsortenkunde. Anmeldung unter 09431/471425 oder wolfgang.grosser[at]landkreis-schwandorf[dot]de
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