Unter musikalischer Begleitung des Musikvereins Dachelhofen marschierten die Teilnehmer an der Kundgebung zum 1. Mai vom Marktplatz zum Stadtpark. Vertreter der DGB-Jugend trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Die Zukunft gestalten wir“ voran. Ortskartell-Sprecher Thomas Hiltl machte in seiner Anmoderation deutlich: „Die Entlastungspakete der Bundesregierung tragen die Handschrift der Gewerkschaften“.
Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller begrüßte die Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst, auch wenn sie für die Kommunen eine finanzielle Herausforderung bedeuteten. Die Stadt könne aber die Belastung verkraften, so der Oberbürgermeister, „denn die Gewerbesteuereinnahmen sind derzeit so hoch wie nie zuvor“. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf nannte die Gewerkschaft einen unverzichtbaren Teil einer Demokratie, die Kante zeige gegenüber radikalen Kräften. Vertreter der DGB-Jugend riefen zum solidarischen Miteinander in diesen schwierigen Zeiten auf.
Hauptredner war Rainer Hoffmann, Bezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie. Wer heute nur den Mindestlohn bekomme, sei später von Altersarmut bedroht, so der DGB-Funktionär. Er tritt deshalb für flächendeckende Tarifverträge ein. Nur 52 Prozent der Arbeitnehmer seien in tarifgebundenen Betrieben beschäftigt, so der Referent. Er fordert ein Tariftreuegesetz, das regelt, „dass nur Unternehmen mit Tarifverträgen öffentliche Aufträge erhalten“.
Der Redner warnte vor Bestrebungen zur Eindämmung des Streikrechts. Es habe in der Tarifautonomie eine zentrale Bedeutung. „Wenn die Arbeitnehmer nicht mehr streiken dürfen, reduzieren sich die Forderungen auf ein kollektives Betteln“, sagte der Gewerkschaftsvertreter. Er lehnt längere Wochen- und Lebensarbeitszeiten ab. Die Bezirksleiter sieht den Wohlstand in Gefahr, wenn die Transformation der Arbeitswelt, der Umbau der Industrie und die Zuwanderung von Fachkräften nicht gelinge.
Der Gewerkschaftsvertreter beklagt den Bildungsnotstand, die steigende Kinderarmut und die ungerechte Verteilung der Vermögen. „Jedes fünfte Kind wächst in Armut auf“, stellte Rainer Hoffmann fest. Deshalb komme der Grundsicherung eine große Bedeutung zu. Ein deutliches Wort richtete er an „die Feinde der Demokratie, die auch die Feinde der Gewerkschaften sind“.













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