Angebot und Qualität sind gut, doch diesmal finden weniger Käufer den Weg zum Zuchtviehmarkt, da in der Landwirtschaft viel zu tun ist. Das wirkt sich auf den Preis aus, der im Schnitt 120 Euro niedriger ist, als beim letzten Markt.
Wer Tiere gebraucht hat, bekam bei der Auktion im Tierzuchtzentrum "gute Qualität für nicht zu teures Geld", berichtet Franz Weidinger, der Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz.
Es gab ein breites Angebot an weiblichen Großtieren. Bei den Zuchtkälbern konnten die Erlöse weiter zulegen. Bei den Zuchtbullen richtete sich der Blick auf sechs hoffnungsvolle Jungtiere: Den Spitzenbullen des Marktes – ein natürlich hornloser „Edelstein“-Sohn – sicherte sich nach längerem Winkerduell die Besamungsstation Greifenberg. Weitere vier sehr gut vorgeschätzte Bullen – zum Teil aus den Anpaarungsprogrammen – gehen ebenfalls zum Prüfeinsatz an die Besamungsstationen nach Neustadt an der Aisch und Marktredwitz-Wölsau.
Die Auktion der weiblichen Großtiere war diesmal mit 66 Jungkühen, 4 Kühen mit mehr als einer Kalbung, 3 Kalbinnen und 5 Jungrindern gut beschickt. Die angebotenen Tiere waren meist von guter Qualität, so Franz Weidinger, der Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes. Coronabedingt war die Anzahl der anwesenden Käufer auch diesmal gering. Allerdings wurden im Vorfeld eine ganze Reihe von Kaufaufträgen an das Verbandspersonal delegiert. Es entwickelte sich von Beginn an eine eher verhaltene Versteigerung, bei der die Gebote stets sehr qualitätsbezogen abgegeben wurden. "Tiere mit geringerem Gewicht oder schwächerer Melkbarkeit konnten erst nach Preiszugeständnissen verkauft werden", heißt es im Marktbericht. Doch bis auf eine Jungkuh mit Problemen bei der Milchqualität fanden alle einen Käufer. Besonders gefragt waren laufstallgeeignete Tiere mit guter Euteranlage.
Am Ende der Auktion errechnete sich bei den Jungkühen mit 1.578 Euro ein Durchschnittspreis, der um rund 120 Euro niedriger war als bei der Mai-Auktion. Zu guten Preisen konnten fünf weibliche Jungrinder mit sehr guten Abstammungen – zum Teil mit Typisierungsergebnis – angeboten werden.
Mit 82 Tieren war die Auktion der weiblichen Zuchtkälber auch diesmal nur knapp beschickt. Die angebotenen Kälber waren gut entwickelt. Folglich konnten ausnahmslos alle angebotenen weiblichen Zuchtkälber zu guten Preisen abgesetzt werden. Besonders gefragt waren Tiere mit altersgerechter Entwicklung und guten väterlichen und mütterlichen Abstammungen.
Gut war die Nachfrage bei der Versteigerung der männlichen Nutzkälber. Bei einem Durchschnittsgewicht von 95 Kilogramm wurde ein Erlös von 6,41 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) je Kilogramm Lebendgewicht erzielt. Für ein männliches Kalb mussten die Käufer somit durchschnittlich 550 Euro (ohne Mehrwertsteuer) anlegen.
Der nächste Zuchtviehmarkt für Bullen, Kalbinnen, Jungkühe und weibliche Zuchtkälber findet in Schwandorf am Mittwoch, 7. Juli statt. Termine der nächsten Nutzkälbermärkte in Schwandorf: Montag, 21. Juni, Montag, 5. Juli, Montag, 19. Juli.
Das Preisfenster
- Bullen: Durchschnittserlös 8.640 Euro, Preisspanne 2.200 bis 24.200
- Kühe: Durchschnittserlös 1.830 Euro, Preisspanne 1.660 bis 2.000 Euro,
Milchleistung pro Tag 37,3 kg Milch - Jung-Kühe: Durchschnittspreis 1.578 Euro, Preisspanne
1.120 bis 2.100 Euro, Milchleistung 30,5 kg - weibliche Zuchtkälber: 343 Euro Durchschnittserlös, Preisspanne 180 bis 343 Euro (3,61 Euro pro Kilogramm)
- männliche Nutzkälber: 550 Euro Durchschnittserlös, Preisspanne 220 bis 610 Euro (5,79 Euro/Kilogramm). Alle Preisangaben netto.














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.