Schwandorf
22.01.2019 - 14:33 Uhr

Handwerk vor Herausforderungen

Auf der einen Seite prall gefüllte Auftragsbücher, auf der anderen große Anforderungen: Wie die Zukunft gemeistert werden kann, beleuchtet eine Informationsreihe der Handwerkskammer.

Die HWK-Vertreter Wolfgang Spöckner, Jasmin Kiefmann, Kathrin Zellner und Andreas Keller (von links) raten den Handwerksmeistern, jetzt in innovative Techniken zu investieren. Bild: Hirsch
Die HWK-Vertreter Wolfgang Spöckner, Jasmin Kiefmann, Kathrin Zellner und Andreas Keller (von links) raten den Handwerksmeistern, jetzt in innovative Techniken zu investieren.

Die Handwerkskammer unterstützt ihre Mitglieder bei der Beantragung von Fördergeldern, bei der Fachkräftegewinnung und bei der Umsetzung innovativer Techniken. Im Bildungszentrum Charlottenhof war nun der Auftakt für eine Informationsreihe mit dem Thema „Betriebsführung aktuell 2019“.

Kathrin Zellner, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, stellte mit Blick auf die Konjunkturauswertungen der vergangenen Monate fest: „Dem Handwerk geht es aktuell sehr gut“. Die Auftragsbücher seien prall gefüllt, meinte die 34-jährige Friseurmeisterin aus Röhrnbach im Landkreis Freyung-Grafenau, die seit einem Jahr dem HWK-Präsidium angehört.

Das Handwerk stehe allerdings vor großen Herausforderungen. Kathrin Zellner nannte die Stichworte Digitalisierung, Innovation und Fachkräfteförderung.

Der Bereichsleiter „Beratung“ bei der Handwerkskammer, Andreas Keller, gab Empfehlungen zur Finanzierung neuer Investitionen. Trotz der niedrigen Zinsen der Hausbanken sei es ratsam, die Kredite der bayerischen Förderinstitute in Anspruch zu nehmen, so der Rat des HWK-Vertreters. Die Betriebe im ländlichen Raum könnten zusätzlich von der Regionalförderung und den Dorferneuerungsprogrammen profitieren.

Ausbildungsberater Wolfgang Spöckner zählt „die Gewinnung und Weiterbildung von Fachkräften zu den aktuell drängendsten Herausforderungen“. Er empfiehlt den Handwerksbetrieben das Agentur-Programm „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGebgAU), das zwar kein zusätzliches Personal „herbeizaubern“ könne, dafür aber „eine passgenaue Weiterqualifizierung der bestehenden Mitarbeiter“ fördere. Für die Lehrlinge übernehme die Arbeitsagentur Umschulungskosten oder die Vergütung von Praktika im Rahmen der Einstiegsqualifizierung, betonte der Ausbildungsberater.

Gelder können die Handwerksbetriebe auch zur Anschaffung innovativer Techniken bekommen. Darauf wies Digitalisierungskoordinatorin Jasmin Kiefmann hin. Sie stellte das Förderprogramm „Digitalbonus Bayern“ vor, das die Unternehmen bei der Anschaffung von Branchensoftware, Firewalls, 3D-Druckern und Programmen zur elektronischen Archivierung mit bis zu 50 Prozent unterstütze.

Jasmin Kiefmann machte den Handwerksmeistern deutlich: „Jetzt ist die richtige Zeit, um in die Digitalisierung zu investieren“. Zu beachten sei, dass der Förderantrag immer vor Beginn der Investition gestellt werde.

Die Informationsabende setzt die Handwerkskammer bis März mit wechselnden Referenten an weiteren elf Standorten in Ostbayern fort. Einzelheiten dazu auf der Homepage www.hwkno.de/betriebsführung

 
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