Schwandorf
07.10.2025 - 09:53 Uhr

Heimatstrategie beschert Schwandorf ein Landesjugendamt

Nach zehnjähriger Vorlaufzeit eröffnet das Bayerische Landesjugendamt in Schwandorf eine Außenstelle. Sozialministerin Ulrike Scharf spricht bei der Einweihungsfeier von einem „Meilenstein der Heimatstrategie der Staatsregierung".

Im Gebäude an der Fronberger Straße in Schwandorf sind seit Mai 25 Mitarbeiter des Landesjugendamtes beschäftigt. Leiterin der Dienststelle ist Karin Herzinger. Bei der Einweihungsfeier am Montag nannte sie die Aufgaben ihrer Behörde: Koordinierung und Weiterentwicklung der Jugendsozialarbeit an Schulen, Unterstützung des Landesheimrates bei der Eingliederungshilfe für Jugendliche, Prüfung von Abschlüssen ausländischer Bewerber, Erziehungshilfen für Familien, Zusammenarbeit mit dem "Netzwerk frühe Kindheit" (KoKi), Prävention beim Jugendschutz und Ombuds-Hilfe für junge Familien.

Austausch mit München

Der Leiter des Bayerischen Jugendamtes, Harald Britze, stellte fest: „Wir haben für die Schwandorfer Dienststelle kompetente Kollegen gewinnen können“. Der wechselseitige Austausch mit der Münchner Zentrale funktioniere. Mittlerweile sei ein Drittel der Belegschaft des Landesjugendamtes in die Landesteile verlagert worden, so Britze.

„Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft“, sagte Sozialministerin Ulrike Scharf. In deren Entwicklung zu investieren und deren Lebenskompetenz zu stärken, sei oberste Aufgabe von Staat und Gesellschaft. Die Ministerin verteidigte deshalb die Investitionskosten für die Schwandorfer Dienststelle von 8,5 Millionen Euro. Die lange Vorlaufzeit begründete sie mit Verzögerungen durch archäologische Funde und architektonische Nachbesserungen. Ulrike Scharf enthüllte das Kunstwerk von Johanna Obermüller an der Eingangsfassade. Der Scherenschnitt aus Edelstahl symbolisiere eine Gemeinschaft, „in der die Großen die Kleinen schützen“, so die Interpretation der Ministerin.

Gut ausgebildete Mitarbeiter

Der frühere Leiter des Bischöflichen Jugendamtes, Schwandorfs Stadtpfarrer Christian Kalis, segnete das Kunstwerk und das Kreuz im Inneren des Hauses. Er betonte die gute Zusammenarbeit seiner Pfarrei mit den Trägern der Kinderbetreuung in Schwandorf. Der Präsident der Landesbehörde „Zentrum Bayern Familie und Soziales“, Norbert Kollmer, zeigte sich zufrieden, „dass fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter nun auch von Schwandorf aus die wichtige Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern mit Leben füllen“. Das Konzept der Heimatstrategie der Staatsregierung passe zum Leitbild seiner Behörde. Das „Zentrum Bayern Familie und Soziales“ sei in allen bayerischen Regierungsbezirken mit zehn Dienstellen vertreten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen überwiegend aus der Region. So wie Ines Groß, die bislang am Jugendamt des Landkreises Schwandorf gearbeitet hat und nun an die Dienststelle der Landesbehörde gewechselt ist. Die in Amberg wohnende Sozialpädagogin Karin Herzinger war zuletzt am Landesjugendamt in München und am Sozialministerium tätig und bewarb sich nun auf die leitende Position an der Dienststelle Schwandorf.

Die Entscheidung für den Standort Schwandorf fiel im März 2015. Zwei Jahre später wurde der Kaufvertrag für das Baugrundstück unterzeichnet. Der Spatenstich erfolgte im Sommer 2022. Im Mai dieses Jahres nahmen die Beschäftigten ihre Arbeit auf. Ihnen stehen 500 Quadratmeter Bürofläche auf drei Ebenen zur Verfügung. Die 60 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Behörden konnten sich bei einem Rundgang von den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten überzeugen, ehe sie zu einem Imbiss eingeladen waren.

Info:

Dienststelle des Bayerischen Landesjugendamtes

  • 2015: Entscheidung für den Standort Schwandorf
  • 2017: Unterzeichnung des Kaufvertrages für das Baugrundstück an der Fronberger Straße
  • 2022: Spatenstich
  • 2025: Eröffnung und Einweihung
  • Kosten: 8,5 Millionen Euro
  • Größe: 500 Quadratmeter Bürofläche auf drei Ebenen, 25 Mitarbeiter, 13 Autostellplätze
 
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