Schwandorf
16.06.2019 - 10:23 Uhr

"Hellwach und kritisch bleiben"

Das berufliche Schulzentrum Oskar von Miller ist bekannt für sein Engagement gegen Rassismus. Bei einem Auftritt in Schwandorf wirbt die türkischstämmige Samen Kleff für mehr Toleranz und warnt vor "zunehmender Muslime-Feindlichkeit".

Sanem Kleff, Direktorin des bundesweiten Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", warb am Beruflichen Schulzentrum für mehr Toleranz unter den Religionen. Bild: Hirsch
Sanem Kleff, Direktorin des bundesweiten Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", warb am Beruflichen Schulzentrum für mehr Toleranz unter den Religionen.

"Schule gegen Rassismus". Dieses Leitbild war Sanem Kleff (64) zu wenig. Sie ergänzte das Schlagwort um einen positiven Aspekt: "Schule mit Courage". Schon war das Siegel "geboren", das mittlerweile 3100 Schulen ziert. Darunter auch den Eingangsbereich des Beruflichen Schulzentrums. Dort war die türkisch-stämmige Direktorin des bundesweiten Netzwerkes "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu Gast und warb um mehr Toleranz unter den Religionen. Die Berliner Lehrerin nimmt in der Gesellschaft eine "zunehmende Muslime-Feindlichkeit" wahr. Die Referentin ermunterte deshalb die Schüler, "hellwach und kritisch zu bleiben und Tendenzen der Intoleranz zu begegnen".

Sanem Kleff ist in Ankara geboren und wuchs in Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen auf. Nach ihrem Studium der Deutschen Sprache und Literatur, für das sie nach Ankara zurückkehrte, war sie als Dolmetscherin und Übersetzerin tätig. Anschließend arbeitete sie als Lehrerin in Berlin an einer Hauptschule hauptsächlich mit Flüchtlingen. Bis 2003 war sie außerdem am Berliner Institut für Lehrerfortbildung in den Bereichen »Interkulturelle Pädagogik« und »Pädagogen gegen Rechtsextremismus« tätig. Sanem Kleff leitet das europäische Projekt »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« für den Verein Aktioncourage.

Der Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz an der Regierung der Oberpfalz, Günter Kohl, erinnerte an Ausstellungen zum Thema "Rassismus", an die Setzung von Stolpersteinen, das Gießen einer Friedensglocke und an die Pflanzung eines Friedensbaumes mit Beteiligung eines jüdischen, muslimischen, katholischen und evangelischen Religionsvertreters und kündigte im Juli ein Konzert mit Hans Söllner an.

 
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