Er widmete die Auszeichnung seiner Großmutter. Im oberpfälzischen Nittenau (Kreis Schwandorf) lehrte sie ihn das Schreiben und war eine Frau, die nicht müde wurde, dem Enkel bunte und interessante Geschichten zu erzählen. Ihr Nachkomme Heribert Prantl hat nun in der schwäbischen Stadt Memmingen den bis auf das Jahr 1525 zurückgehenden Freiheitspreis erhalten.
Im Lauf seiner langen Karriere als Staatsanwalt, Journalist, Buchautor und Chefredaktions-Mitglied der Süddeutschen Zeitung hat der unterdessen 68-jährige Heribert Prantl eine Vielzahl von Ehrungen und Auszeichnungen bekommen. Doch der ihm nun in der Memminger Martinskirche überreichte Freiheitspreis freute ihn besonders. Den Grund dafür schilderte Prantl in einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Der Journalist erinnerte an das Jahr 1525. Damals verfasste die sogenannte Kramerzunft auf dem Memminger Weinmarkt zwölf, wie sie hießen, Bauernartikel und stellte dabei Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten.
Die geschichtlichen Zusammenhänge griff der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) als Festredner auf und schrieb dem bundesweit bekannten Journalisten Heribert Prantl zu, dass er sich in seinen Artikeln und Kommentaren über Jahrzehnte hinweg für Freiheit und Menschenrechte eingesetzt habe. Ein Mensch, so Lammert, der nicht müde geworden sei, gegen Unterdrückung und Willkür anzutreten.
Heribert Prantl, der seine ersten journalistischen Schritte beim Verlag "Der neue Tag" in Schwandorf und Weiden machte, war nach der Preisverleihung Gast beim Memminger Stadtfest. Ihm zu Ehren wurde Beethovens Neunte Symphonie aufgeführt.
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