Im Sitzungssaal des Tierzuchtzentrums schilderte Kreisbäuerin Sabine Schindler ihre Eindrücke vom einwöchigen Aufenthalt in Kenia. Im Zuge des Projekts "Zwei Welten - ein Beruf" unterstützt die Landfrauengruppe des Bayerischen Bauernverbandes seit zwei Jahren die kenianischen Bäuerinnen in den "Countys" Siaya, Bungoma und Kakamega. Ziel des Projekts, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert wird, ist es, die Bäuerinnen in der Region in Fragen der Interessensvertretung, der Lebensmittelerzeugung und der Milchviehhaltung zu unterstützen.
"Die Ernährung war recht einseitig", schmunzelt Sabine Schindler. Nicht zu vergleichen mit der Vielfalt zu Hause. Was sie aber stark beeindruckte, war das selbstbewusste Auftreten der Frauen, "die trotz ihrer Armut stolz sind auf ihre Heimat". Einen Eindruck von der bunten Fülle an Tüchern und Tischschmuck hatte Sabine Schindler mitgebracht und auf den Tischen ausgebreitet. Die Schwandorfer Kreisbäuerin reiste gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Landfrauengruppe, Andrea Fuß, der ehemaligen bayerischen Milchkönigin Sonja Wagner und Projektleiterin Angelika Eberl Mitte Juni nach Kenia und tauchte während der Regenzeit ein in eine grüne Landschaft. "Wir waren beeindruckt vom Engagement und der Kreativität der Bäuerinnen", schildert Sabine Schindler ihre Eindrücke vom dortigen Landfrauentag.
Die Frauen trugen ihre Forderungen an die Politiker vor, gestalteten ein buntes Kulturprogramm und boten ihre Produkte aus eigener Herstellung zum Kauf an. Ein weiterer Schwerpunkt der Landfrauentage war der Zugang zu sauberem Wasser. Die Besucher mischten sich unter die Gruppen, tanzten und sangen mit und nahmen am Tisch Platz. Es gab das Nationalgericht "Ugali", ein Getreidebrei aus Maismehl mit Hühnchen oder Rindfleisch und Blattgemüse. Die Delegation ließ sich auch die solaren Milchkühlanlagen zeigen, die kenianische Betriebe im Laufe des Förderprojekts erhalten haben.
Sabine Schindler riet den kenianischen Bäuerinnen zur Herstellung von Mais-Silage, mit der sich die Fütterung der Milchkühe auch während der Trockenzeit sicherstellen lasse. Ziel sei es, so die Kreisbäuerin, die Milchleistung zu steigern und damit das Haushaltseinkommen zu verbessern. Zum Gegenbesuch hielten sich im August acht kenianische Frauen in Bayern auf.
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